Duisburg. .

Von den „Keksdosen“ der Universität zur MSV-Arena in drei Sekunden? Das ist keine Meisterleistung der Verkehrsbetriebe, sondern eine Attraktion im CAP-Markt an der Mozartstraße. Dort zeigt der Bürgerverein Neudorf ein Modell des Stadtteils, an dem Reinhold Stausberg, Beiratsmitglied des Vereins, monatelang arbeitete. Mit wenigen Schritten hat man das mehr als zehn Quadratkilometer große Viertel umrundet.

Den Grundriss für das Modell von einer Karte zu übertragen, war für Stausberg kein Problem. „Aber ich musste ja auch wissen, wie die Häuser aussehen“, erzählt er. Denn aus kleinen Holzblöcken wollte er die Gebäude im Stadtteil möglichst originalgetreu anfertigen. Also zog er mit einer Kamera los und fotografierte.

Das war beinahe eine größere Sisyphusarbeit als das Schnitzen der Häuser, denn durch Neudorf führen genau 140 Straßen. „Am Anfang wusste ich auch nicht, wie ich das ordnen sollte, aber ich habe es dann nach Blöcken sortiert“, erklärt Reinhold Stausberg.

Feine Details

Bei der Arbeit achtete er dann letztlich nicht nur auf die Form, sondern bei markanten Gebäuden auch auf die Farbe, um sie aus der Häuserflut hervorzuheben. Das erste Hochhaus des Stadtteils an der Grabenstraße fällt zum Beispiel schnell ins Auge, und der Kamin der Einschornsteinsiedlung leuchtet im bekannten Rot.

Wer ganz genau hinschaut, entdeckt auf der Fläche von 2,44 x 1,25 Metern auch feine Details: filigrane Sonnenkollektoren, die Glasüberdachung des neuen Berufskollegs an der Bismarckstraße. „Eigentlich hätte ich an vielen Gebäuden noch die Giebel machen müssen, aber da wird man wahnsinnig“, sagt Stausberg, der mit den Planungen für das Modell vor einem Jahr begann.

Der fleißigste Bauherr Neudorfs

Obwohl er sein Werk nun der Öffentlichkeit präsentieren kann, hat er die Arbeiten daran noch nicht eingestellt. Einmal die Woche, so schätzt Stausberg, wird er mit kleinen Ergänzungen in den Lebensmittelmarkt des Vereins Regenbogen kommen und das Modell erweitern. Damit ist er wohl der fleißigste Bauherr Neudorfs.