Duisburg..
Erleichterung nach dem Schock: Am Mittwoch wird der Unterricht an der Laarer Grundschule Erzstraße wieder aufgenommen. Die Sicherheitsbedenken beim Brandschutz sind zwar wie berichtet groß, aber nicht so enorm, dass das Gebäude bis auf weiteres gar nicht mehr genutzt werden dürfte.
Am Montagmorgen hatten zunächst einige Eltern und Schüler vor verschlossener Tür gestanden und sich gewundert, was los ist. Sie hatten nicht mitbekommen, dass die Bauaufsicht der Stadt Duisburg die Schule am späten Freitagnachmittag dicht gemacht hatte. Und Schilder, die den Sachverhalt hätten aufklären können, gab es keine.
Allerdings zeigte sich, dass die Schulleitung dennoch vorbereitet war. Rektor Friedel Ganz nahm die Kinder, die allein gekommen waren, in Empfang und bot ihnen eine Betreuung bis zum Nachmittag an; oder, wenn die Eltern zu Hause waren, den Rücktransport.
Bei einer weiteren Begutachtung der Schule stellten Experten der Stadt am Montag fest, dass man den Unterricht durchaus wieder aufnehmen und die Brandschutzsanierung im laufenden Schulbetrieb durchführen könnte. Als Risiko werden die Glasbausteine, die Anfang der 1970er Jahre als Oberlichter zwischen Klassenräumen und Fluren eingebaut wurden, eingestuft.
Man wollte damals Strom sparen und die Gänge mit Tageslicht versehen, bedachte aber nicht, dass Glas bei großer Hitze platzt und die Splitter wie Geschosse herumfliegen. Später, als neue Stromleitungen unter den Flurdecken verlegt wurden, versteckte man sie hinter abgehängten Holzdecken. Auch die stellen nach heutigen Erkenntnissen ein großes Sicherheitsrisiko dar – sie brennen wie Zunder und lassen den Fluchtweg zur Feuerhölle werden.
Beides soll in den Osterferien ausgetauscht werden. Tatsächlich gesperrt wird bis dahin nur das Obergeschoss. Ausweichen in andere Laarer Gebäude kommt nicht in Frage. Schulleiter Ganz: „Die Belastung wäre größer als bei der jetzigen Lösung.“ Die sieht vor, dass die Kinder vorübergehend auf Fachräume verzichten. Um die Sicherheit im Bau bis zu den Ferien zu gewährleisten, werden sofort zahlreiche Rauchmelder installiert. Außerdem gehen „Brandwächter“ auf Streife.