Duisburg. .

„Es war ein reines Zweckbündnis“, sagt Werner Hüsken rückblickend. Das ist so ziemlich die einzige Übereinstimmung, die er mit Theo Steegmann noch hat. Das Bündnis hat sich am 12. Februar aufgelöst, doch Zersetzungserscheinungen zeichneten sich schon vor der Abwahl Sauerlands ab. Um dieses Ziel nicht zu gefährden, gab es eine Art Waffenstillstand.

Werner Hüsken, Theo Steegmann und Harald Jochums hatten offiziell für die Bürgerinitiative den Antrag, mit dem knapp 80 000 Duisburger die Einleitung des Abwahlverfahrens erzwungen haben, verantwortlich gezeichnet. Harald Jochums zog sich kurz nach der Übergabe der Unterschriften zurück, weil es nicht seiner Auffassung entsprach, dass Bürgerinitiativen mit Parteien zusammenarbeiten.

Werner Hüsken gründete eigenen Verein

Der Bruch zwischen dem Steegmann- und dem Hüsken-Lager manifestierte sich als Werner Hüsken den Verein „Bürgerinitiative Neuanfang für Duisburg“ gründete. Und zwar ohne Absprache mit den anderen. Dafür wurde er nun aus der Bürgerinitiative „Neuanfang für Duisburg“ um Theo Steegmann geworfen und macht mit einem kleinen Kreis von Mitstreitern weiter, hofft aber auf Zulauf. Letzteres tut Theo Steegmann auch und ist guter Dinge.

Während er jedoch für seinen Teil der Bürgerinitiative den Anspruch erhebt, über einen geeigneten Nachfolger für das Amt des Oberbürgermeisters mitzureden, fällt dazu im Gespräch mit Werner Hüsken kein Wort. Er habe vielmehr die gleichen Bedenken wie Harald Jochums gehabt, weil die Parteien versuchten, Einfluss zu nehmen.

Auseinandersetzung um eine „Sponsoren-Anzeige“

„Mein Gegenpart in der Initiative war nicht Theo Steegmann, sondern der SPD-Geschäftsführer Lorenz“, erklärt Hüsken. Dies gipfelte seinen Worten nach in der Auseinandersetzung um eine „Sponsoren-Anzeige“ vor dem Abwahltermin, die zwar zunächst intern geführt, dann aber an die Öffentlichkeit gelangt war.

Das Zweckbündnis zur OB-Abwahl war wohl von Beginn an ein Stresstest für alle Beteiligten. So zog sich Dirk Weil von der Gruppe „Duisburg21“ schon kurz nach dem ersten Treffen, zu dem er selbst noch eingeladen hatte, zurück.

Egal, wie nun die Bürgerinitiativen nach der Spaltung weiter agieren und sich entwickeln, bleibt festzuhalten, dass sich eine neue Spezies entwickelt hat: Aus Duisburgern werden zusehends "Duis-Bürger", die Mitsprache fordern.