DGB fordert überparteilichen Nachfolger für Duisburgs OB Sauerland
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Duisburg. . Der regionale Gewerkschaftsbund ruft für kommenden Sonntag zur Abwahl von Duisburgs OB Sauerland auf - und spricht sich bereits jetzt für einen überparteilichen Kandidaten im Amt des Duisburger Oberbürgermeisters aus. Denn ein Neuanfang dürfe “keine weiteren Polarisierungen hervorrufen“.
Dass der Gewerkschaftsbund mit seinen 70.000 Mitgliedern in Duisburg für den kommenden Sonntag zur Abwahl von OB Sauerland aufruft, ist wenig verwunderlich: Der DGB gehört schließlich zum Bündnis, das den Abwahlkampf in den vergangenen Wochen mit bestritten hat. Überraschend ist eher, dass sich im Fall einer erfolgreichen Abwahl von Sauerland der DGB-Vorsitzende Rainer Bischoff bereits jetzt für einen überparteilichen Kandidaten ausspricht.
Gräben in Stadt schließen
„Stellen Sie bei allen Personal-Überlegungen für das zukünftige Stadtoberhaupt persönliche und parteipolitische Interessen zurück. Duisburg benötigt eine Persönlichkeit an der Spitze, die die Stadt wieder geeint repräsentieren kann“, appelliert DGB-Boss Bischoff an die politischen Parteien, den „dann notwendigen Neuanfang auch tatsächlich umzusetzen“.
Bärendienst oder Wahltaktik?
Die Appell von Rainer Bischoff für Überparteilichkeit ist bemerkenswert. Denn Bischoff ist nicht nur DGB-Boss, sondern sitzt auch seit mehr als zehn Jahren für die SPD im Landtag. Und eigentlich gilt es als unstrittig, dass die SPD als größte Ratsfraktion im Fall einer erfolgreichen Abwahl auch eine gewisse Meinungshoheit bei der Kandidatenfrage für sich beanspruchen wird. Weiß Bischoff also mehr, wer da bereits hinter verschlossen Türen steht, erweist er seiner Partei mit der Forderung einen Bärendienst, oder trennt er einfach fein säuberlich seine beiden Funktionen?
Oder ist der frühe Ruf nach dem Nachfolger, der die Stadt vereint, sogar einfach nur Wahltaktik, um noch möglichst viele für den Entscheid am Sonntag zu mobilisieren? So oder so: Auch für Bischoff gilt, sich an den Tagen nach einer Abwahl an seinen Worten von heute messen zu lassen. Ingo Blazejewski
Ein Neuanfang müsse das vorrangige Ziel haben, die verschiedenen Gruppen und Menschen in der Stadt wieder zu vereinen. „Die entstandenen Gräben in unserer Stadtgesellschaft müssen möglichst schnell wieder geschlossen werden. Ein Neuanfang darf keine weiteren Polarisierungen hervorrufen“, sagt Bischoff. Die politischen Akteure hätten deshalb „eine ganz besonders hohe Verantwortung“, dass die „geeinte Zukunft absolut im Vordergrund“ steht.
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