Duisburg. Bürgermeister Manfred Osenger hat den mit 5000 Euro dotierten Förderpreis der 32. Duisburger Filmwoche an Eva Stotz für ihren Film "Sollbruchstelle" verliehen.

"Sollbruchstelle" von Eva Stotz. (c) Duisburger Filmwoche

Als langjähriger Betriebsrat in der Eisen- und Stahlindustrie freut sich Osenger auf diesen Film. Mit dessen Thema „Mobbing in der Arbeitswelt” habe auch er sich als Arbeiternehmer-Vertreter auseinandersetzen müssen. Bei der Preisverleihung am Samstag Abend im wie schon während des gesamten Festivals bis auf den letzten Platz gefüllten Saal musste sich dann der nicht anwesende Thomas Ciulei als Preisträger aus Rumänien mit einem kurzen aktuellen Video-Beitrag bei der Jury bedanken. So erhielt „Die Blumenbrücke” den mit 6000 Euro dotierten Arte-Dokumentarfilmpreis. Die Jury dankte dem Filmemacher für einen „Gang über die Grenze” in ein kleines Dorf in Rumänien, wo die Armut immer noch zum normalen Leben gehört.

Filmemacherin Eva Stotz. (c) Duisburger Filmwoche
Filmemacherin Eva Stotz. (c) Duisburger Filmwoche

Den ebenfalls mit 6000 Euro dotierten 3Sat-Dokumentarfilmpreis erhielt Constantin Wulf für „In die Welt”. Ein Blick in eine Geburtsklinik in Wien. Die Jury lobte: „Durch die Reibung eines Regelwerks mit Momenten individuellen Glücks und Leidens entwickelt ,In die Welt' seine besondere Spannweite.

In „Sollbruchstelle”, für den Eva Stotz den Förderpreis der Stadt Duisburg erhielt, wird ein Manager nach einer unrechtmäßigen Kündigung von Arbeitskollegen gemobbt. Ein junger Mann erniedrigt sich als öffentliche Werbefigur, eine Schülerin fragt bange nach ihren beruflichen Chancen. Eine Momentaufnahme Deutschlands in der Orientierungslosigkeit.

"Zuletzt befreit mich doch der Tod"

"Zuletzt befreit mich doch der Tod" von Beate Middeke. (c) Duisburger Filmwoche

Der Dokumentarfilmpreis des Goethe Instituts, über den eine international besetzte Jury entschied, ging an eine zu Tränen gerührte und glückliche Beate Middeke für „Zuletzt befreit mich doch der Tod”. Ihr Film umkreist das Schicksal der jungen Frau Kay, die auf den Namen Gwendolin getauft wurde und zweigeschlechtlich ist. Nach jahrelangen Therapieversuchen begeht sie Selbstmord. Der Film wird vom Goethe-Institut angekauft, in verschiedenen Sprachen untertitelt und weltweit gezeigt.

Mit der Preisverleihung ging eine sehr erfolgreiche 32. Duisburger Filmwoche zu Ende, die sich eines großen Interesses erfreute und deren Beiträge stets professioneller werden. Die Duisburger Filmwoche erfreut sich längst internationaler Popularität. Die hier gezeigten Beiträge sind auch auf 3Sat und Arte zu sehen.