Sebastian und Christian Schmuck sind Zwillinge, auch wenn man es ihnen auf den ersten Blick gar nicht ansehen würde.

Die beiden Baerler gehen auf das Franz-Haniel Gymnasium, sind erfolgreich im Schwimmverein und arbeiten mit großer Begeisterung ehrenamtlich für das deutsche Blindenhilfswerk.

Wann immer in Marxloh auf der Schulte-Marxloh-Straße Lastwagen mit Hilfsgütern zu beladen sind, Sebastian und Christian sind dabei und packen an. Komplimente und Lob, die beide Jungen vom DBHW-Vorstand Dr. Hans-Joachim Blumbach und seinem Projektleiter Heribert Tigges bekommen, sind den Jugendlichen schon fast unangenehm.

Als außergewöhnlich sehen beide ihr Engagement nicht an, sie sind da über persönliche Kontakte reingewachsen, sagt Sebastian: „Wir hängen das normalerweise nicht so an die große Glocke.”

Dr. Hans-Joachim Blumbach, Augenarzt und Hamborner mit Leib und Seele, sitzt seit dem Jahr 2000 im Vorstand des Blindenhilfswerks. Der engagierte Mediziner freut sich, dass junge Menschen wie Sebastian und Christian sich ganz selbstverständlich ehrenamtlich engagieren. Es sei gut, zu sehen, dass da engagierte junge Leute seien, die anpacken. Blumbach selbst „packt an” seit 1983. Da hat ihn Heribert Tigges angesprochen, seitdem ist der 73-jährige Mediziner, dessen Vater bereits Arzt in Hamborn war, ehrenamtlich für das Blindenhilfswerk aktiv.

Blumbach, Vater zweier erwachsener Kinder, hat sich 30 Jahre lang in seiner Praxis auf der Sterkrader Straße um die Augenkrankheiten der Menschen im Duisburger Norden gekümmert: „Wie schlimm Augenerkrankungen sind, versteht eigentlich jeder. Aber es wird nicht wahrgenommen.” Kaum ein anderes gesundheitliches Problem könne Menschen in derart existenzielle Krisen stürzen, wie drohende Erblindung. Mittlerweile sei die Medizin in Deutschland freilich weit fortgeschritten. Einen grauen Star könne man mit einer relativ einfachen Operation kurieren.

Das Blindenhilfswerk, sagt Blumbach, schaffe diese Möglichkeit auch für Menschen in Entwicklungsländern: „Auch deshalb ist unsere Arbeit hier so wichtig. Wir können unseren Spendern sagen: Für 30 Euro geben sie einem Menschen sein Augenlicht zurück!”

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