Duisburg.

Das Duisburger Immobilien-Management muss 22 aufgegebene bzw. im Auslauf befindliche Schulen samt Grundstücken vermarkten. Doch wer kauft schon eine alte Schule, vor allem dann, wenn die Klassenräume leer, die benachbarte Turnhalle aber noch von Vereinen genutzt wird?

IMD-Geschäftsführer Uwe Rohde: „Interessant wird es für Investoren nur, wenn es eine Rendite gibt!“ Während der Kämmerer froh sein wird, dass der Schulbetrieb den städtischen Haushalt nicht mehr belastet, hat das Immobilien-Management die leer stehenden Gebäude „an der Backe“.

Viel Geduld und Ideenreichtum sind gefragt. Rohde: „Wir wollen schließlich auch städtebaulich etwas Vernünftiges machen.“ Doch manche Standorte seien schwierig: Während sich zu Rohdes Freude schon Interesse potenzieller Investoren für das „Mercator-Quartier“ (ehemaliges Berufskolleg Burgplatz und Könzgen-Hauptschule) zeigt, ist die Grundschule Dislichstraße in Meiderich weitaus schwieriger zu vermarkten. „Die Frage heißt: Was macht man aus den Klassenräumen?“

Abriss nur als letzte Möglichkeit

Eine Antwort gibt es bereits in Friemersheim: Dort wurden aus der Schule Geeststraße kleine Appartements für Senioren, die gerne barrierefrei wohnen möchten. Im Anbau der ehemaligen Schule befindet sich eine Kindertagesstätte. Doch auch das war nicht schnell zu verwirklichen: „Die Geestschule ging durch drei Hände, bevor ein Bauträger das Projekt realisiert hat.“ Auch an der Haraldstraße in Hochemmerich war „Wohnen“ die richtige Antwort.

Die Gebäude stillgelegter Schulen einfach abzureißen und eine Grünfläche daraus zu machen, scheint wohl nur die letzte Möglichkeit: Neben Kosten für Abriss und Neugestaltung würde sich das negativ auf die Bilanz des IMD auswirken, denn der Wert der Immobilie fiele auf „Null“. „Wir müssen Ideen entwickeln, den Aufwand kalkulieren und damit an den Markt gehen“, laute deshalb laut Rohde die Devise.

Alle 22 Schulen zusammengenommen machen eine Fläche von 287.000 Quadratmetern aus. IMD-Flächenentwickler Wolfgang Müller muss dabei aber auch die Schulpolitik im Auge behalten: Die aktuelle Diskussion über die Gründungen von Sekundarschulen könnte – rein theoretisch – dazu führen, dass der eine oder andere Schulstandort noch einmal überprüft wird. „Von den 22 Standorten wurden aber schon 13 aufgegeben, die zur Vermarktung anstehen.“. Dies sind:

Usedomstraße Neumühl (noch ohne konkrete Nutzungsidee).

Fridtjof-Nansen-Realschule (leerstehender Gebäudeteil, Verhandlungen laufen).

Adolf-Kolping-Schule Neumühl (Interessenten für Umbau in Wohnungen).

Wiesbadener Straße Obermeiderich (wollte der Rhein-Ruhr-Bildungsverein für den Aufbau eines Privat-Gymnasiums haben, doch der Rat war dagegen; neue Ideen sind da „aber noch nicht spruchreif“).

Schule Dislichstraße (Exposé in Arbeit, Idee: (betreutes Wohnen).

Schule Werthstraße Laar (vor einigen Wochen kurzfristig besetzt, Ziel wäre Wohnungsbau, noch keine Resonanz auf dem Markt).

Marktschule Hochheide (betreutes Wohnen/Pflegeeinrichtung).

Berufskolleg Burgplatz und Könzgen-Hauptschule (Zwischennutzung im Rahmen der Akzente, später Teil des neuen „Mercator-Quartiers“).

Ehemaliges Friedrich-Albert-Lange Berufskolleg und das Weiterbildungskolleg (noch keine konkreten Ideen, eher gewerbliche Nutzung wie Hotel denkbar).

Ehemalige Feuerwehrschule Neuenkamp (Wohnbebauung denkbar).

Fröbelschule Rumeln (Wohnbebauung, Bebauungsplan in Arbeit).