Berlin/Duisburg.. Armutsflüchtlinge überfordern viele Kommunen im Ruhrgebiet. In einem Brandbrief an die Bundesregierung fordern Abgeordnete aus Duisburg und Dortmund, dass der Bund Städten hilft, die unter dem Zuzug von Bulgaren und Rumänen leiden.

Die Armutsflüchtlinge überfordern viele Kommunen im Ruhrgebiet. Städte wie Dortmund oder Duisburg fühlen sich alleingelassen. Die SPD hat die Bundesregierung aufgefordert, Integrationsprojekte in betroffenen Städten zu fördern.

Das geht aus einem Brief von mehreren SPD-Abgeordneten an die Ministerien von Ursula von der Leyen (Arbeit) , Kristina Schröder (Familie) sowie auch an die Integrationsbeauftragte Maria Böhmer hervor. Der Anlass ist der Zuzug osteuropäischer Migranten in die Dortmunder Nordstadt oder in einen weiteren klassischen Arbeiterstadtteil: Duisburg-Hochfeld.

In Duisburg 19 Millionen Euro im Jahr für Integrationsprojekte

„Wir sehen einen Handlungsbedarf auf Bundesebene, weil es sich um ein gesamtgesellschaftliches Problem handelt“, meint die Duisburger Abgeordnete Bärbel Bas. Den Bund sieht auch ihr Kollege Johannes Pflug in der Pflicht. Allein in Duisburg müssten jährlich 19 Millionen Euro aufgewendet werden, um die Migranten besser als bisher zu integrieren. Geld, das weder Duisburg noch Dortmund haben.

Ein zusätzliches Problem ist, dass die osteuropäischen Migranten noch bis Ende 2013 zum Teil nicht arbeiten dürfen. Nur bei Fachkräften werden Ausnahmen gemacht. So wird zwar der Arbeitsmarkt für einheimische Kräfte geschützt.

Aber die Kehrseite ist, dass die Rumänen und Bulgaren in die Illegalität getrieben werden. „Sie kommen trotzdem nach Deutschland, aber arbeiten dann weiterhin in prekären und illegalen Beschäftigungsverhältnissen“, gibt Pflug zu bedenken. Er plädiert dafür, die Beschränkung aufzuheben.