Duisburg.
Der Temperatursturz in der Nacht auf Montag hatte nicht nur die ersten Schneefälle des Jahres, sondern auch ein Verkehrs-Chaos zur Folge: Kurz vor Beginn des Berufsverkehrs ereignete sich gegen 4.30 Uhr auf der Autobahn 3 in Fahrtrichtung Arnheim kurz hinter dem Kreuz Kaiserberg eine Massenkarambolage. Doch der Unfall, in den sieben Fahrzeuge verwickelt waren, endete glimpflich: Laut Autobahnpolizei Düsseldorf gab es zwei Leichtverletzte zu beklagen. Sachschaden: 100 000 Euro.
Unfallursache - erhöhte Geschwindigkeit
Ein 34-jähriger Pkw-Fahrer aus Düsseldorf war laut Polizei mit erhöhter Geschwindigkeit unterwegs, als er auf der eisglatten Fahrbahn ins Schleudern geraten und gegen den Wagen eines 60-jährigen Österreichers geprallt war. Ein dahinter fahrender Niederländer konnte ebenfalls nicht mehr rechtzeitig anhalten und krachte in die Unfallstelle. Dabei zog sich der Unfallverursacher aus Düsseldorf leichte Verletzungen zu. Direkt dahinter schlidderte dann ein Pkw in einen rechtzeitig zum Stillstand gekommenen Sattelschlepper, daneben krachten zwei weitere Autos ineinander. Dabei wurde ein 20-Jähriger leicht verletzt.
Wegen der großen Zahl der beteiligten Fahrzeuge musste die A 3 für drei Stunden voll gesperrt werden – mit dramatischen Auswirkungen für den nun einsetzenden Berufsverkehr. Die Blechlawine wurde am Kreuz Kaiserberg abgeleitet und über die Umleitung A 40, A 59 und A 42 zurück zur A 3 geführt. Auf diesen Strecken staute sich der Verkehr auf einer Länge von bis zu zwölf Kilometern. „Auch im Stau selbst ist es dann noch zu einigen kleineren Auffahrunfällen gekommen“, erklärte der auch für die Autobahnen zuständige Polizeisprecher André Hartwich. Erst gegen 9 Uhr hatte sich die Situation auf den Straßen wieder halbwegs normalisiert.
Im Gegensatz dazu verhielten sich die Fahrer auf den Straßen im Duisburger Stadtgebiet sehr diszipliniert. Laut Polizeisprecher Ramon van der Maat ereignete sich zwischen 6 und 8 Uhr in ganz Duisburg nur ein einziger Unfall. „Die Leute sind zumindest hier sehr vorsichtig gefahren."
Rekordmenge Streusalz eingelagert
In den frühen Morgenstunden waren erstmals auch die für den Winterdienst auf den städtischen Straßen zuständigen Einsatzteams der Wirtschaftsbetriebe ausgerückt. Insgesamt 14 Kräfte waren ab 4.40 Uhr in sieben Großstreuwagen im Rahmen von Kontrollfahrten unterwegs. In Walsum und in Homberg hatte sich auf Straßen und Bürgersteigen sogar eine Schneedecke gebildet. Wegen der Erfahrungen aus dem Vorjahr, als die Streusalzvorräte zwischenzeitlich auch in Duisburg knapp wurden, hatten die Wirtschaftsbetriebe vor diesem Winter die Rekordmenge von 11 000 Tonnen Streusalz eingelagert. „26,6 Tonnen davon wurden am frühen Montagmorgen gestreut“, sagte Sarah Mdaghi, eine Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe.
Bereits am Sonntagabend ab 19 Uhr waren Streuwagen der Autobahnmeisterei Duisburg vom Kreuz Kaiserberg aus aufgebrochen, um auf 83 km Autobahn, 126 km Landstraße und 15 km Bundesstraße ein Lauge-Salz-Gemisch zu verstreuen. Auf Duisburger Boden gehörten die Autobahnen 40, 42 und 59 zum Einsatzgebiet der sechs Fahrzeuge, die bis zum Einsatzende am Montagmorgen addiert rund 54 Kubikmeter Streumittel verbraucht hatten.
„Gegen 9 Uhr mussten wir noch einmal zur A-40-Rheinbrücke heraus, um nachzustreuen“, so Hermann Kunert von der Autobahnmeisterei. Auf der Fahrbahn hatten sich erneut Eisflächen gebildet.