Duisburg.. Der Ururenkel des Verlegers Johann Albert Steinkamp, Christoph Steinkamp, sammelt die legendären Kinderbücher seines berühmten Vorfahren. So traf er durch Zufall auf den Sammler und Autor Hans-Dieter Bunk. Die Geschichte einer spannenden Zusammenarbeit.
Zufälle gibt’s, das ist die wahre Wonne. Vor gut einem Jahr stieß Christoph Steinkamp, Programm-Manager bei Pro Sieben/sat1, bei seiner Suche nach Büchern aus dem Verlag seines Ururgroßvaters Johann Albert Steinkamp im Internet auf eine kleine Ausstellung mit Steinkamp-Produkten in einem Essener Antiquariat. Bestückt war sie aus den Beständen des Autors Hans-Dieter Bunk. Christoph Steinkamp nahm Kontakt mit dem Duisburger auf und so kamen zwei Menschen zusammen, die nicht nur durch ihre Sammelleidenschaft das Vermächtnis des Verlages nicht in Vergessenheit geraten lassen wollen.
Steinkamp, der als einziger der drei Ururenkel von Johann Albert dessen publizistisches Gen geerbt hat, trägt die Bücher seit 18 Jahren zusammen, wo immer er ihrer auch habhaft werden kann. „Durch die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg ist ja leider nichts auf uns gekommen“, sagt der in München aufgewachsene und dort lebende Nachfahre des Verlagsgründers. „Ich sammle also meine eigenen Bücher wieder ein.“ Zur Freude seines vierjährigen Sohnes Jon. „Der hat schon viele gelesen und findet die toll“, beteuert sein Vater.
Bunk schreibt über Geschichte des Verlags
Hans-Dieter Bunks Leidenschaft für die Steinkamp-Produkte wurde aus einer anderen Quelle gespeist. Vor Jahren machte ihn der frühere Stadtsprecher Gerd Hoppensack mit dem Duisburger Verlag vertraut und schlug Bunk, der bereits mehrere Fibeln veröffentlicht hatte, vor, die Geschichte des Verlags zu schreiben.
„Er kannte Kaete Steinkamp und meinte, das wäre doch eine schöne Sache“, erinnert sich Bunk. Aber so richtig hatte sich Bunk nicht für die Idee erwärmen können. Doch die Steinkamp-Fibeln, die Hoppensack ihm überlassen hatte, weckten sein Interesse an den anderen Steinkamp-Produkten. Seit 15 Jahren ist er „infiziert“ und sammelt leidenschaftlich die Bücher des Verlags.
Als er dann vor gut einem Jahr Christoph Steinkamp kennenlernte, wurde Hoppensacks Vorschlag für ihn interessant. „Wir haben so wenig in Duisburg, worauf wir stolz sein können. Und diese Geschichte kennt kaum jemand“, meint Bunk.
So begann er zu schreiben und Christoph Steinkamp half, mit dem Wenigen, was der Familie an Unterlagen geblieben ist, die Geschichte der Steinkamps zu rekonstruieren. Bisher sind sich Steinkamp und Bunk noch nie persönlich begegnet, aber wer weiß, was Bunks Büchlein noch für Folgen hat.