Das angesagteste Accessoire des Sommers scheint Gips zu sein. Lässig am Arm getragen, oder am Bein in Kombination mit eleganten Krücken. Jedenfalls ließen sich am Sonntag bei den „T-Mobile Extreme Playgrounds“ einige Versehrte an der Strecke der Biker blicken. Der Amateur hat's schwör.
Den Profis ist allerdings nichts passiert, alle 28 Wettkampfteilnehmer landeten mehr oder weniger auf Reifen und Füßen. Doch das war nicht der einzige gute Aspekt.
Aus Veranstalterkreisen war zu hören, dass man im nächsten Jahr wieder nach Duisburg kommen möchte. Kein Wunder: Mit 4200 Zuschauern war die Kraftzentrale wie schon 2008 ausverkauft.
Ein Duisburger dürfte nicht ganz zufrieden gewesen sein. Marius Hoppensack musste sich nach der zweiten Runde im „MTB Slopestyle“ aus dem Wettbewerb verabschieden. Immerhin fuhr er gegen Amir Kabbani, den späteren Sieger der Mountainbike-Disziplin. Auch als es darum ging, die spektakulärste 360-Grad-Drehung in der Luft zu zeigen, musste sich Hoppensack dem 19-jährigen Münchener geschlagen geben, landete aber auf dem zweiten Platz.
Eine Überraschung gab es bei den BMX-Fahrern. Vorjahressieger Ryan Nyquist kam zwar ins Finale, verpatzte allerdings schon den ersten Trick, eine 720-Grad-Drehung, und musste den ersten Lauf abbrechen. Würdiger Nachfolger auf dem Siegertreppchen wurde Rob Darden, der mit einem 720-Grad plus Barspin und einem Double Tail Whip die Jury überzeugte.
Dass die Fahrrad-Finals aber nicht der Höhepunkt der Veranstaltung waren, zeigte sich schon während der Siegerehrung. Kaum ließen die Fahrer – die Gewinner der beiden Disziplinen bekamen jeweils 5000 Dollar – die Champagnerkorken knallen, strömten die Massen schon vor die Bühne, um beim Auftritt von NOFX im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen. Die kalifornischen Headliner waren die perfekte Besetzung für den Schlusssprint. Gitarrist El Hefe bewies mit seinen Zwischenrufen zwar, dass er entweder mit der deutschen Sprache nicht viel am Hut, Defizite in der Kenntnis der menschlichen Anatomie oder merkwürdige sexuelle Vorlieben hat. Auf diesem Niveau bewegen sich NOFX eben, und das ist bei dieser Proll-Pop-Punk-Band nicht schlimm.
Gutes kann so einfach sein.