Duisburg. Wenn die Zellen aus der benachbarten JVA wegfallen, ist das Land- und Amtsgericht in der Duisburger City bei der Gefangenenunterbringung auf sich selbst gestellt. Übergangweise werden spezielle Container in einem Innenhof des Gerichts untergebracht.

Die über 100-jährige Geschichte der Justizvollzugsanstalt Duisburg wird am 1. März 2012 enden. Dann wird das Gefängnis an der Landgerichtsstraße, das zwischen 130 und 180 Strafgefangene und Untersuchungshäftlinge beherbergte, außer Dienst gestellt, die Zellen und Büros geräumt sein.

Das Ende der JVA, einer Filiale des Gefängnisses in Hamborn, hatte sich bereits im April 2010 angekündigt, als in Ratingen der Grundstein für die neue JVA Düsseldorf gelegt wurde. Der moderne Bau für 850 Gefangene, der um die Jahreswende vollendet sein soll, soll mehrere kleine Gefängnisse, darunter auch Duisburg, überflüssig machen.

Haftcontainer als Ersatz

Das Land- und Amtsgericht am König-Heinrich-Platz stellt der Wegfall der benachbarten JVA allerdings vor Probleme. Denn im Gerichtsgebäude selbst gibt es nur wenige Vorführzellen für Gefangene, die auf ihren Prozess warten, oder für Festgenommene, über deren weiteres Schicksal ein Haftrichter entscheiden muss.

Die Lösung: Eine Reihe von Haftcontainern soll für Ersatz sorgen. Die 7,5 Tonnen schweren Spezialkonstruktionen sollten eigentlich gestern per Schwerlastkran über das Dach des Gebäudes in einen der Innenhöfe gehievt werden. Der starke Wind und die Gefahr, dass einer der Container ins Pendeln geriet und in das frisch renovierte Gerichtsgebäude prallen würde, machte einen Strich durch den Plan.

Neuer Erweiterungsbau

Ein neuer Termin steht noch nicht fest. Nach Möglichkeit soll die Aktion aber noch in diesem Jahr stattfinden. Insgesamt sollen zehn Container aufgestellt werden, von denen einer für die Wachtmeisterei, neun weitere für jeweils einen Gefangenen vorgesehen sind.

Der Abriss der JVA, der im Frühjahr beginnen soll, wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Schließlich sollten das angrenzende Gerichtsgebäude und die benachbarte Liebfrauenkirche möglichst unbeschädigt bleiben.

An Stelle der JVA ist ein Erweiterungsbau für das Gericht geplant. Er soll dann auch ein modernes Hausgefängnis, wie es auch in anderen Gerichten vorhanden ist, beinhalten. Ein Termin für Baubeginn oder Fertigstellung war bislang nicht zu erfahren.

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