Duisburg..
Weihnachten und Silvester sind die Zeiten der vielen Kerzen, Feuerwerke und bunten Lichterketten. Doch so ein brennender Adventskranz im Wohnzimmer ist nicht nur romantisch, sondern kann auch sehr gefährlich werden, warnt die Feuerwehr.
Oberbrandmeister Stefan Pfaffel gibt wichtige Informationen und Ratschläge damit am Ende nur die Kerzen und nicht das ganze Haus brennen und wie man sich im Ernstfall verhalten sollte.
Wie beuge ich einem Brandunfall am besten vor?
Stefan Pfaffel: „Wichtig ist, dass vor allem dem Nachwuchs gezeigt wird, wie man richtig mit einem Feuerzeug oder Streichhölzern umgeht. Es ist besser mit den Kleinen zusammen die Kerzen anzuzünden, als es ihnen gänzlich zu verbieten. Außerdem ist es ratsam einen Eimer mit Wasser, eine Branddecke oder einen Feuerlöscher in der Nähe zu haben. Diese Dinge gibt es schon günstig beim Discounter.
Kommt es über die Feiertage denn häufiger zu Bränden?
Pfaffel: Ja. In diesem Zusammenhang ist eine klare Tendenz erkennbar. Leicht brennbare Dekoration, Tischdecken oder etwa der Weihnachtsbaum stehen häufig sehr nahe am offenem Feuer. Deswegen müssen wir in diesen Tagen deutlich häufiger ausrücken.
Wie verhält man sich denn richtig, wenn es zu einem Brand kommt?
Pfaffel: Wenn in der eigenen Wohnung ein Feuer ausbricht, dann sollten sie die Wohnung schnellstmöglich verlassen. Wenn möglich, vorher die Fenster schließen und ganz wichtig ist, dass man die Wohnungstür hinter sich zuzieht, damit das Feuer sich nicht sofort durch das ganze Haus arbeitet. Alles andere ist egoistisch. Und natürlich: die Feuerwehr anrufen.
Und die Nachbarn?
Pfaffel: Alarmieren. Wenn ich merke, dass es irgendwo im Haus brennt, dann schaue ich kurz aus der Wohnungstür. Steht der Rauch schon im Flur, dann bleibe ich in der Wohnung, rufe die Feuerwehr. Auf keinen Fall sollte man versuchen durch den Rauch ins Freie zu gelangen. Das kann lebensgefährlich werden. Man verliert im dichten Rauch die Orientierung oder das Bewusstsein und begibt sich in Gefahr. So ein Feuer kann sich in 90 Sekunden ausbreiten. Also: In der Wohnung bleiben und sich bemerkbar machen. . .
. . . mit einem weißen Betttuch aus dem Fenster?
Pfaffel: Heutzutage hat ja jeder ein Telefon, aber auch das klassische Laken oder Handtuch kann dazu dienen, dass die Kollegen genau wissen, wo sich im Gebäude noch jemand befindet.
Wie häufig kommt es zu Todesfällen?
Pfaffel: Bundesweit gibt es jährlich 500 Brandtodesopfer. Viele Feuer lassen sich durch entsprechende Prävention vermeiden. Deswegen ziehen wir auch regelmäßig durch Grundschulen und zeigen den Kindern den verantwortungsvollen Umgang mit Feuer, Elektro- oder Küchengeräten.