Duisburg. . Die Agentur für Arbeit unterstützt Arbeitgeber, die Menschen mit Behinderungen beschäftigen wollen. Frank Schwarz von Schwarz-Gastro berichtet von seinen positiven Erfahrungen.
Nicht erst seit der Eröffnung der Restaurants „Kleiner Prinz“ in der Stadtmitte und „Ziegenpeter“ im Rheinpark Hochfeld machen Betriebe mit behinderten Mitarbeitern gute Erfahrungen. Seit Beginn des Jahres zählt nun Schwarz-Gastro zu den Arbeitgebern, die eine Integrationsabteilung eingerichtet haben. Zur Zeit beschäftigt er drei, aber bald vier Mitarbeiter mit einem Handicap.
Inhaber Frank Schwarz: „Ich habe einen Bruder, der geistig behindert ist und in einem Heim lebt. Bei den Besuchen habe ich oft festgestellt, dass einige seiner Mitbewohner eigentlich fit wie ein Turnschuh sind.“ Schon früher habe er Menschen mit Behinderungen beschäftigt. Mit dem Umzug seines Unternehmens zum Großmarkt kam der Entschluss, eine Integrationsabteilung zu gründen. Dabei halfen der Landschaftsverband, Stadt und die Agentur für Arbeit. Die Mitarbeiter kümmern sich in der Kalten Küche um Veredlung der Speisen und deren Konfektionierung.
Die Vermittlung erfolgte durch Michael Metschies, Reha-Spezialist im Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit. „Um Vorurteile abzubauen, besuchen wir die Betriebe und werben für den Einsatz behinderter Kräfte.“ Theoretisch könne die Agentur etwa 1000 Kräfte vermitteln, die durchaus Qualifikationen vorweisen, um dem drohenden Fachkräftemangel abzuhelfen. „Natürlich muss man das Stellenprofil kennen, um den passenden Bewerber zu finden.“
Finanzielle Unterstützung gibt es ebenfalls: Sie kommt aus der Ausgleichsabgabe von Betrieben, die mehr als 20 Mitarbeiter haben, aber keine Behinderten beschäftigen. „Und dieser Topf ist voll“, weiß Frank Schwarz. Zwar musste er einen Businessplan erarbeiten, doch auch dabei half die Beratung. Sein Resümee: „Auch in der freien Wirtschaft ist der Einsatz Behinderter möglich.“ Seine Mitarbeiter seien in den ganz normalen Arbeitsprozess eingebunden. Und nach einer Eingewöhnungszeit für die übrigen Mitarbeiter funktioniere auch die Kommunikation ziemlich reibungslos, obwohl zwei Behinderte gehörlos sind.
Angela Schoofs, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit, glaubt: „Die gesundheitliche Einschränkung muss im Job gar nicht auffallen.“