Duisburg.. Die Abwahlinitiative „Neuanfang für Duisburg“ muss sich interner Grabenkämpfe erwehren. Einige Sauerland-Gegner fürchten eine Unterwanderung der Unterschriften-Sammlung durch Parteien. Es drohe der Verlust der Glaubwürdigkeit durch “überparteiliche Bürgernähe“. Ein Sprecher warf bereits hin.
Das breite Abwahlbündnis wird nun doch nicht schon am kommenden Samstag seine Plattform und seinen Unterstützerkreis für die Abwahl von OB Sauerland vorstellen. „Wir haben den Abstimmungsbedarf unterschätzt“, so die Initiative.
Abstimmungsbedarf hatte, gelinde gesagt, auch die Bürgerinitiative „Neuanfang für Duisburg“ bei ihrem öffentlichen Plenum am Dienstagabend im Neudorfer „Jedermann“ auch in den eigenen Reihen. Lautstark artikulierte eine Gruppe die Befürchtung, dass die Unterschriften-Initiative von Parteien unterwandert werde und ihr Erfolgsrezept der überparteilichen Bürgernähe verliere. Von SPD-U-Booten war die Rede, davon, die „ganze alte Parteien-Scheiße da raus zu halten“.
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Misstrauen äußerte die Gruppe auch gegen die Sprecher der Initiative, warf ihnen fehlende Transparenz vor. „Wir verlieren unsere Glaubwürdigkeit“, hieß es. Anlass für Vorwürfe gab auch, dass mit Harald Jochums einer der drei Sprecher nicht mehr dabei ist. Bei der anschließenden Ideensammlung für den anstehenden „Abwahlkampf“ verließ die Gruppe allerdings das Treffen. „Noch so ein paar Treffen und Sauerland gewinnt die Wahl“, erbosten sich die verbliebenen Initiativler.
Zweckbündnis mit Parteien und Prominenten
Für sie und die beiden Sprecher Theo Steegmann und Werner Hüsken ist die Marschrichtung klar: Ein breites „Zweckbündnis“, dem auch Vertreter von Parteien, Gewerkschaften und einzelne Prominente angehören, soll für die Abwahl mobilisieren. „Die Abwahl Sauerlands steht im Vordergrund. Die Frage des Neuanfangs stellen wir zurück“, wollen sich Steegmann und Co nicht in einen politischen Parteienwahlkampf hineinziehen lassen. Das sei durchsichtiges Ziel des von der CDU thematisierten Lagerwahlkampfes. „Wir sind keine Handlanger der Parteien“, hieß es. „Wir brauchen ein Wir-Gefühl“, meinte eine Mitstreiterin. Die Initiative erwartet einen „kurzen und knackigen Wahlkampf“. Hüsken: „Da muss man nicht mehr argumentieren, die Mobilisierung ist das Entscheidende.“
Zentraler Aktionsradius für das Abwahlbündnis ist der Monat vor dem 12. Februar, wenn die Briefwahllokale in den sieben Bezirksämtern geöffnet sind, in denen die Bürger ihre Stimme abgeben können. „Das ist für uns eine ganz wichtige Strategie für die Wahlbeteiligung“, begründete Hüsken die – erfüllte – Forderung nach den Briefwahllokalen. Gerade weil der 12. Februar witterungsmäßig problematisch sein könne, will die Initiative schon vorher möglichst viele Bürger an die Urne bekommen.