Wenn man an Bilbao denkt, was fällt einem dazu ein: Das Guggenheim-Museum. Ähnliche Hoffnungen auf Imagegewinn mögen Duisburgs Verantwortliche und die Kulturelite mit der Erweiterung des Küppersmühle-Museums gehegt haben. Wenn es gut geht, bitte sehr.

Doch die Küppersmühle gerät zum GAS, zum größten anzunehmenden Sündenfall, der die Gebag vor dem Abgrund stehen lässt, weil sie mitfinanzierte, was Duisburg als Kultur-Highlight wollte. Und er begann nicht erst mit dem waghalsigen Kunst-Kubus. Das wird jetzt immer klarer.

Fast schon ängstlich-fürsorglich wollen die städtischen Kontrolleure weitere Berichtsdetails später erörtern, um die Verhandlungen zum Erweiterungsbau mit den Sponsoren nicht zu gefährden, auch die Gebag sorgt sich um Negativ-Berichte. Verständlich, aber es hilft nicht.

Kulturförderung über Stadtwerke, Sparkassen, andere Stadttöchter ist nichts Ungewöhnliches, per se auch nichts Verwerfliches. Aber vertraglich verklausuliert und in Hinterzimmer-Mentalität vereinbart wie im konkreten Fall sind alle Grenzen überschritten. Wer eine Lösung, ein gutes Ende sucht – für die Gebag und auch das Museum – muss die gleiche Transparenz schaffen, die die Kunst-Kubus-Fassade so spektakulär aussehen lassen soll. Oliver Schmeer