Duisburg. Die CDU Duisburg setzt alles daran, den Abwahlentscheid auf einen Termin zu legen, an dem möglicherweise weniger Bürger zur Wahl gehen. Hätte Fraktionschefin Petra Vogt der Stadt tatsächlich eine „Hängepartie“ ersparen wollte, hätte sie Sauerland nicht vom Rücktritt abgehalten. Ein Kommentar.

Was sollte die CDU sonst zu einem früheren Bürgerentscheid motivieren, als der Initiative beim Abwahlverfahren Knüppel zwischen die Beine zu werfen? Dass sie endlich einen Schlussstrich unter die für sie unliebsame Debatte um den eigenen CDU-OB ziehen will, nimmt man der Partei nur ab, weil sie noch die Hoffnung hat, dass die Hürde von 92.000 Stimmen zu hoch ist und Sauerland noch im Amt bleiben könnte. Denn sollte die CDU den OB-Posten verlieren, droht ihr endgültig die Macht- und Bedeutungslosigkeit in Duisburg.

Also setzen die Christdemokraten alles daran, den Abwahlentscheid auf einen Termin zu legen, an dem möglicherweise weniger Bürger zur Wahl gehen. Dass viele eher im kalten Januar den Weg zur Abwahlurne scheuen als im wärmeren März, liegt auf der Hand. Und natürlich raubt ein vorzeitiger Termin der Initiative Zeit für die Mobilisierung.

80.000 Kommunisten

Das CDU-Sperrfeuer gegen die Initiative hatte schon bei der Abgabe der Unterschriften im Rathaus eingesetzt. Hinter der als „Hetzjagd“ bezeichneten Bürgerbewegung witterte die CDU-Führung „linke Ideologien“, von der Forderung nach einem „Rückschritt“ zu einem „DDR-Wirtschaftssystem“ war in CDU-Mitteilungen zu lesen, und Fraktionschefin Petra Vogt ängstigte der „Fanatismus einzelner Protagonisten“. Dass die 80.000 Bürger keine Kommunisten sind, sondern schlicht einen Neuanfang mit Sauerland für unmöglich halten, erscheint der CDU offenbar absurd.

Wenn die CDU-Fraktionschefin Petra Vogt der Stadt tatsächlich eine „monatelange Hängepartie“ ersparen wollte, wie sie jetzt angibt, hätte sie die Duisburger schon vor anderthalb Jahren erlösen können und Adolf Sauerland nicht vom Rücktritt abhalten sollen.