Duisburg. .

Wer mit der Tuba, dem tiefsten Blechblasinstrument des Orchesters, nicht mehr verbindet als den schwerfälligen Ochsenkarren aus Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ oder den plumpen Riesenwurm Fafner aus Wagners Nibelungen-Ring, der darf sich im 3. Philharmonischen Konzert auf einiges gefasst machen. Mittwoch- und Donnerstagabend, jeweils um 20 Uhr, hebt das „Melton Tuba Quartett“ zusammen mit den Duisburger Philharmonikern das „Grand Concerto 4 Tubas“ des amerikanischen Komponisten John Stevens zum ersten Mal öffentlich aus der Taufe.

Lange Vorlaufzeit

Ein Projekt mit einer langen Vorlaufzeit und bereits jetzt schon großen Resonanz. In gleicher Besetzung wird eine CD-Einspielung rechtzeitig zur offiziellen Uraufführung vorgelegt, der WDR überträgt das heutige Konzert live und beide Abende sind bis auf wenige Restkarten ausverkauft. Ein Versuch an der Abendkasse dürfte sich dennoch lohnen.

Zum „Melton Tuba Quartett“ haben sich vier Bläser vor fast 25 Jahren bei einem Probespiel in Bonn gefunden und auf Anhieb Freundschaft geschlossen. Darunter auch Ulrich Haas, der Tubist der Duisburger Philharmoniker. Mit ihm musizieren Hartmut Müller vom Wuppertaler Sinfonieorchester, Heiko Triebener von den Bamberger Symphonikern und Jörg Wachsmuth von der Dresdener Philharmonie. Alle vier, auch die Philharmoniker und der amerikanische Gastdirigent Carl St. Clair, äußern sich im Vorfeld geradezu begeistert über das Werk und die vorbildliche Zusammenarbeit aller Beteiligten.

In dem viersätzigen Konzert dürfen sich die Instrumente ungewöhnlich virtuos bewegen, sich aber auch in lyrischen Kantilenen ergehen. Die rhythmische Vitalität steht in der Tradition amerikanischer Meister wie Gershwin oder Bernstein. Dass die Tuba mit dreieinhalb Oktaven den größten Tonumfang aller Blasinstrumente hat, auch das wird sich in dem klanglich effektvollen Werk niederschlagen. Für klangliche Farbigkeit sorgt der Einsatz von jeweils zwei Tenor- und Basstuben sowie einer Kontrabass-Tuba, die in wechselnden Kombinationen verwendet werden.

Sowohl der anwesende Komponist als auch der versierte Dirigent sind begeistert von der Souveränität und Hingabe, mit der die Duisburger Philharmoniker die nicht leichte Aufgabe bewältigen. Eingebettet wird das neue Werk zwischen drei Stücken von Komponisten, die einen Bezug zum großen Jubiläum von Lehmbrucks „Kniender“ herstellen. Zwei „Gymnopedies“ von Erik Satie, „Le Tombeau de Couperin“ von Maurice Ravel und die Feuervogel-Suite von Igor Strawinsky stehen auf dem attraktiven Programm. Beginn: Mittwoch- und Donnerstagabend (9. und 10. November 2011) jeweils 20 Uhr in der Mercatorhalle.