Prof. Dr. Detlef Rohde ist Chefarzt der Urologischen Klinik im Marien-Hospital

Der Urologe ist kein Männerarzt. „50 Prozent der Patientnen sind Frauen”, sagt Prof. Dr. Detlef Rohde, seit 1. Mai Chefarzt der Urologischen Klinik im Marien-Hospital in Hochfeld. Eine Operationstechnik, die Frauen meist vorenthalten werde, bringt er mit nach Duisburg. Muss die Blase entfernt werden, kann aus einem Stück Dünndarm ein Ersatz geformt werden. Dies sei bei Frauen etwas aufwändiger. Was dem urologischen Chirurgen ganz wichtig ist: „Ich versuche, nerverhaltend zu operieren”, sagt er mit Blick auf Probleme wie Inkontinenz oder Impotenz, die Patienten besonders fürchten.

Der 45-Jährige aus dem Sauerland, der nach dem Studium in Düsseldorf 13 Jahre am Uni-Klinikum Aachen war und zuletzt gut fünf Jahre am Klinikum Darmstadt gearbeitet hat, bringt eine Reihe von Techniken mit, die neu etabliert werden sollen. Allen voran die Laparoskopie, „Schlüsselloch”-Eingriffe. Wobei Prof. Rohde betont, dass die OP-Methode – „Schlüsselloch” oder großer Schnitt – stets vom Befund abhänge.

Zum Bündel der Neuerungen gehören zudem Lasertechnik zur Zerstörung von Harnsteinen, Harnröhrenplastiken oder Botox-Spritzen gegen Formen der Inkontinenz. Und neue Chemotherapien, „mein wissenschaftliches Steckenpferd”, wie Prof. Rohde sagt. Als Spezialist auf diesem Gebiet ist er in der Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie der Deutschen Krebsgesellschaft und in einer Expertengruppe des Bundesgesundheitsministeriums tätig.

Zwei neue Oberärzte verstärken das Team, die die Schwerpunkte Tumortherapie, Unfruchtbarkeitsabklärung und Impotenz sowie Kinder-Urologie, Inkontinenz-Chirurgie und Neuro-Urologie haben. „Damit decken wir das gesamte urologische Spektrum ab – bis auf Nierentransplantationen.”

Rohde zählt die Urologische Klinik mit 53 Betten zum „oberen Drittel” in Deutschland. Duisburg sei „ein gewisses Heimspiel”; seine Frau stammt aus Büderich. Seine wenige Freizeit verbringt er am liebsten mit der Familie. Er hat drei Kinder (12, 15 und 17) „und einen süßen Hund (3)”.