Keine Angst vor „Vampiren”: Die elf Kinder, die gestern mit Stadtförster Axel Freude und Begleithund Rufus zur ersten Führung über den „Weg des Wissens” in der Wasserwelt Wedau aufbrachen, hörten Freudes Geschichte von den Fledermäusen gespannt, aber ohne jedes Schaudern zu.

Als im Januar 2007 die Bäume für den Parallelkanal abgeholzt wurden, entdeckte ein Waldarbeiter auf einer frisch gefällten Kiefer was Krabbelndes. Und der herbei gerufene Förster glaubte, seinen Augen nicht zu trauen. In einer Höhle des gar nicht mal dicken Baums hatten 52 Große Abendsegler ihren Winterschlaf gehalten. Zehn von ihnen waren so wach, dass sie davon flogen, die anderen so verschlafen, dass „wir sie mit dicken Handschuhen eingesammelt haben”. Zwei Monate lang wurden die Fledermäuse im Zoo mit Mehlwürmern gefüttert und dann wieder ausgewildert. Und vielleicht haben ja einige von ihnen in den Holzkästen ein neues Zuhause gefunden, die an dieser Station des „Weg des Wissens” hängen.

Hier geht es um das Thema „Bäume – offen und wohnlich”. Besonders viel Spaß macht es den Kindern, an einer Kurbel zu drehen, die die fürs menschliche Ohr nicht wahrnehmbaren Fledermausgeräusche hörbar macht. Lena fürchtet sich kein bisschen vor Fledermäusen, hat sogar eine als Kuscheltier.

An der nächsten Station („Bäume – tot und lebendig”) zieht Axel Freude ein verborgenes Schälchen aus dem Wurzelwerk. Ein leises „Huuuu” entfährt seinen Zuhörern, als er einen (toten) Käfer in die Hand nimmt. Jonas weiß, wie der heißt: Mistkäfer. Freude erzählt aus dem seltsamen Leben dieser Spezies, die fünf bis acht Jahre lang als Wurm und nur wenige Wochen als Käfer lebt. Dann aber intensiv: Nachwuchs muss her, und manchmal leckt der Käfer den Saft von verletzten Bäumen; da kann Alkohol drin sein... „Darf ich den mal streicheln?”, fragt Lena. Klar, aber vorsichtig, mahnt der Förster.

An weiteren Stationen des Wissenspfades geht es darum, wie Tiere den Wald verändern oder um das Thema Licht, Ökologie und Baumwachstum.