So eng können Licht und Schatten beieinander sein: Dr. Thomas Ludwig, Chef von Klöckner & Co, präsentierte gestern ein Unternehmen mit Rekordgewinn und schmerzhaften Treffern durch die weltweite Krise. Folgen: Arbeitsplatzabbau und gestrichene Dividenden.
1500 Stellen weltweit, davon rund 300 in Deutschland fallen dem krisenbedingten Sparkurs zum Opfer. Die Zentrale im „Silberpalast” am Hauptbahnhof werde davon allerdings weitgehend unberührt bleiben, hieß es gestern bei der Vorstellung der Konzernzahlen fürs letzte Geschäftsjahr. In Duisburg zählt das Metallhandelsunternehmen rund 340 Mitarbeiter.
Stolzer Überschuss
Trotz eines stolzen Überschusses von 398 Mio Euro will Klöckner zunächst weiter sparen – auch bei den Investitionen, auch bei den Aktionären. Die Dividendenzahlung fällt daher nach dem Willen des Vorstandes in diesem Jahr aus. Weitere Firmenzukäufe stehen in denn nächsten Monaten auf der Agenda. Klöckner soll nach der Finanzkrise stärker sein als vorher, kündigte Ludwig an.
Persönliche Gründe
Der Klöckner-Chef wird aus „ausschließlich persönlichen Gründen” am Jahresende den „Silberpalast” verlassen. Ludwig hatte 1977 bei Klöckner begonnen und war 1995 zu Thyssen gewechselt. Ende 2003 kam er als Vorstandsvorsitzender zurück zu Klöckner & Co. Aufsichtsratsvorsitzender Prof. Dieter Vogel würdigte seine „langjährige außerordentlich erfolgreiche Arbeit”.
Erfolg mit Börsengang
Nachfolger des 60-Jährigen wird Anfang 2010 der 50-jährige Gisbert Rühl (50), im Klöckner-Vorstand seit Mitte 2005 und verantwortlich für den erfolgreichen Börsengang.