Die Stadt schrumpft und altert: Bis zum Jahr 2027 wird nach der aktuellen Prognose die Bevölkerung unter die Marke von 450 000 sinken. Zum Vergleich: 1992 hatte die Stadt noch über 535 000 Einwohner.
Allerdings gibt es bei den Statistikern einen Prognose-Korridor: Im günstigsten Fall sinkt die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2027auf 478 000, im schlimmsten Fall auf 435 000 Einwohner. Zum Stichtag 31. Dezember 2008 verzeichnete die Meldebehörde 492 870 Einwohner mit Erstwohnsitz in Duisburg.
Damit wird sich nach den Berechnungen des Amtes für Statistik, Stadtforschung und Europaangelegenheiten die negative Entwicklung in den nächsten Jahren noch beschleunigen. Waren die Einwohnerverluste bis zu Beginn der 90er Jahre noch meist auf Wanderungsverluste zurückzuführen, betrug der natürliche Saldo zum Beispiel im Jahre 2007 mit 1537 rund 55 % des Gesamtverlustes – sprich: es sterben mehr Bürger als Kinder auf die Welt kommen.
Ferner haben sich die Ab-wanderungen in den letzten drei Jahren wieder verstärkt: Die Stadt verliert ihre Bürger an das Umland, Städte wie Düsseldorf, Essen, Krefeld oder der Kreis Kleve profitieren. Die Statistiker gehen aktuell davon aus, dass der Verlust von durchschnittlich 2800 Einwohnern pro Jahr auf hohem Niveau bleiben wird.
Für einzelne Stadtteile musste die letzte Prognose aus dem Jahr 2003 nach unten korrigiert werden. Dies trifft vor allem auf Stadtteile mit hohen Migrantenanteilen wie Fahrn, Bruckhausen, Beeck, Untermeiderich, Hochheide und Hochemmerich zu. Allerdings mussten auch die Prognosen für Stadtteile wie Buchholz, Wedau, Wanheim-Angerhausen und Mündelheim nach unten korrigiert werden. Demgegenüber wurden sie für Wehofen, Hochfeld, Wanheimerort und Huckingen nach oben verbessert.
Zur Prognose gehört auch, dass der Anteil der älteren Menschen immer größer wird. Danach werden 2027 voraussichtlich 7,4 % der Duisburg 60 bis 64 Jahre alt sein (zum Vergleich: 1996 waren es 6,5 %); der Anteil der 65- bis 74-Jährigen liegt dann bei 12,1 % (10,7), der Anteil der 75- bis 85-Jährigen bei 7 % (5,2 %). 85 Jahre und älter werden dann 3,3 % der Einwohner sein (1,8%). Damit erhöht sich das Durchschnittsalter von 42,7 auf 45,1 Jahre.
Trotz aller Meldungen aus einigen Krankenhäusern vor einigen Wochen: Die Entwicklung der Geburtenrate in Duisburg ist weiterhin negativ. Weniger nachwachsende Geburtenjahrgänge und immer höhere Lebenserwartung veranlassen die Statistiker zu dem Szenario, dass die Jahre nach 2027 durch nachhaltig weniger Kindergarten-, Schüler- und Berufsausbildungsjahrgänge „sowie durch ein quantitatives Anschwellen von Seniorenjahrgängen” geprägt sein werden.
Der Grund ist auch relativ leicht auszumachen: Die geburtenstarken Jahrgänge der 50er und frühen 60er Jahre gehen oder sind dann in Rente.