Duisburg..
Die „Königsgalerie“ eröffnet am Donnerstag um 9.30 Uhr ihre Pforten in der Duisburger City. Noch sind nicht alle Läden in der Einkaufspassage Betrieb. Über 80 Millionen Euro hat der Umbau der alten „Galeria“ gekostet.
Pulks von Lieferwagen vor allen Eingängen, surrende Akku-Schrauber und die sichere Aussicht auf eine weitere Nachtschicht im Innern – fieberhafte Arbeit prägte gestern noch die „Königsgalerie“, die am Donnerstagmorgen um 9.30 Uhr eröffnet wird.
Was sich dann als Duisburgs modernste Einkaufspassage präsentieren soll, war am Mittwoch noch weitgehend Baustelle. Über 80 Mio Euro hat der Umbau der alten „Galeria“ gekostet, und eigentlich war’s mit den Verlängerungen der beiden Malls zur Kuhstraße einerseits, zum Sonnenwall andererseits, schon mehr ein Neubau. 20.000 Quadratmeter Verkaufsfläche sind entstanden, Platz für zunächst gut 20 Geschäfte unterschiedlicher Größe und acht gastronomische Betriebe vom Bäcker bis zum Thai.
"Die beiden Objekte ergänzen sich."
Mode, Schmuck, Sportbekleidung, Schuhe, Lederwaren, Kosmetik, Drogeriewaren, Haushaltswaren, Einrichtung, Geschenkartikel sind unter anderem ab heute zu erwerben auf zwei Etagen, die nun auch mit Rolltreppen verbunden sind.
70 Prozent der Verkaufsflächen werden am Eröffnungstag in Betrieb sein, einige Mieter zögen in den nächsten Wochen ein, erklärte gestern Bauherr Axel Funke, Geschäftsführer von Multi Development.
Besitzer der „Königsgalerie“ wird heute der niederländische Einkaufscenter-Investor Corio, der von Multi auch schon das „Forum“ an der Königstraße nach der Fertigstellung übernommen hatte. Corio-Deutschland-Chef Hubertus Kobe: „Die beiden Objekte ergänzen sich.“ Mieter wie die Modekette Hennes & Mauritz (H&M) gebe es in beiden Häusern, und das werde auch so bleiben. Die künftigen Öffnungszeiten der neuen Passage wolle man mit den Einzelhändler-Nachbarn abstimmen und auch Bestrebungen zur Revitalisierung des Sonnenwalls unterstützen. Die Zahl der Dauerarbeitsplätze in der „Königsgalerie“ schätzt Kobe auf 300 bis 400.
2007 hatte Multi die in den 90er-Jahren gebaute „Galeria“ erworben, die zwar mit ihrer klaren hellen Architektur überzeugt hatte, aber nie zu einem Einzelhandelsschwerpunkt geworden war. Es habe ihr, so Multi-Prokurist Peter Knopf, unter anderem der Anschluss an den Sonnenwall gefehlt, den man jetzt mit der überbauten Untermauerstraße geschaffen habe. Auch in Richtung Kuhstraße habe man die neue Galerie zehn Meter nach vorne geschoben und damit die Flucht der angrenzenden Geschäftshäuser aufgenommen.
Bei den Erweiterungsarbeiten stieß man auch auf Reste der alten Stadtmauer und eines mittelalterlichen Wehrturmes. Mit einer Glasplatte abgedeckt sind die archäologischen Funde im Boden des Eingangsbereiches am Sonnenwall zu sehen.
"Armani, Prada, Gucci konnte hier keiner erwarten"
Multi-Chef Funke hatte in der Planungs- und Bauphase der „Königsgalerie“ immer hervorgehoben, der Geschäftsbesatz werde hochwertiger als im „Forum“, es werde zudem eine größere Zahl kleinerer Handelsspezialisten geben. Tatsächlich sind überwiegend Filialisten als Mieter gewonnen worden. Funke verwies gestern auf den immer noch verbesserungsfähigen Stellenwert Duisburgs bei den Top-Adressen des Handels: „Armani, Prada, Gucci konnte hier keiner erwarten.“
Dafür gibt’s zum Glänzen wie schon im „Forum“ Kunst, wiederum vergoldet. Eine Krone schwebt über dem Verbindungspunkt der beiden Galerie-Flügel, geschaffen von den Münchener Künstlern Johannes Brunner und Raimund Ritz, die auch schon die „Himmelsleiter“ schufen.