Duisburg. .
Die WAZ interviewte den Buchautoren und MSV-Fan Michael Wildberg vor seiner Lesung am Donnserstag im Duisburger „Djäzz“.
Der in Meiderich aufgewachsene Michael Wildberg hat einen literarischen Volltreffer gelandet: Die erste Auflage seines Debütwerks „So lonely. Ein Leben mit dem MSV Duisburg“ (erschienen im Göttinger Verlag „Die Werkstatt“) ist ausverkauft. Und am Donnerstagabend lädt der Hobby-Autor zu einem besonderen Heimspiel: Bei seiner Lesung im „Djäzz“ (Börsenstr. 11, Innenstadt) sitzen als Star-Gäste die früheren MSV-Profis Joachim Hopp und Ferenc Schmidt neben Wildberg (30) auf der Bühne. Zuvor stellte sich der Fußballfan den Fragen von WAZ-Redakteur Thomas Richter.
Herr Wildberg, was können die Besucher bei Ihrer Lesung erwarten?
Es ist für mich erst das zweite Mal überhaupt, dass ich auf einer Bühne sitze. Es ist aber keine reine Lesung. Ich bringe auch ein paar Videos mit Ausschnitten aus alten MSV-Spielen mit. Und ich will mich mit Joachim Hopp und Ferenc Schmidt unterhalten. Die gehörten ja zu jener Mannschaft der Jahre ‘89 bis ‘92, die aus der dritten in die erste Liga aufgestiegen ist. Das ist übrigens auch genau die Zeit, in der ich mich damals in den MSV verliebt habe.
Kannten Sie Joachim Hopp vorher schon persönlich?
Wir sind beide auf der Koopmannstraße in Meiderich aufgewachsen. Ich lebte mit meiner Familie in einer Erdgeschosswohnung. Der Hoppi ist von Zuhause stets zum Training beim MSV gelaufen. Auf dem Weg dorthin kam er bei uns vorbei. Und ich konnte ihn jeden Tag aus meinem Fenster vorbeilaufen sehen. Den Ferry Schmidt kannte ich vorher noch nicht. Wir haben jetzt vor der Lesung aber einmal kurz miteinander telefoniert.
Die Erstauflage Ihres Buches ist ausverkauft. Hätten Sie damit gerechnet?
Es ist ein lokaler Sturm im Wasserglas. Hier in Duisburg hat das Buch in der MSV-Szene wirklich Aufsehen erregt. Aber schon in Essen oder Düsseldorf kräht kaum ein Hahn mehr danach.
Wie ist es entstanden?
Ich war mit meiner Freundin in Hamburg im Urlaub und habe dort in einem kleinen Buchladen entdeckt, dass es unfassbar viele Bücher über den FC St. Pauli gibt. Eben auch solche, die aus Fan-Sicht geschrieben wurden. Das wollte ich auch für den MSV. So habe ich ein Kapitel verfasst, dieses an den Werkstatt-Verlag geschickt und im Anschreiben behauptet, vier weitere lägen fertig vor mir. Das stimmte aber gar nicht. Dann bekam ich Post. Der Verlag wollte mit mir das Buch machen und sofort auch die anderen Kapitel haben. Bis zum Erscheinungstag sind letztlich fast anderthalb Jahre ins Land gegangen.