Duisburg..

In dieser WAZ-Serie werden Menschen vorgestellt, die in der MSV-Arena arbeiten und dafür sorgen, dass auch abseits des Rasens alles rund läuft. Heute im Blickpunkt: die Ordnerin Ines Mones.

Mit geschultem Blick mustert Ines Mones die Fan-Trikot tragende Frau, die da auf sie zugelaufen kommt. „Guten Tag, kommen sie bitte einmal kurz zu mir“, sagt die Ordnerin, die sich mit ihren Kollegen kurz hinter dem Kassenhäuschen aufgereiht hat. Sie alle tragen knallig-gelbe Westen. Das signalisiert jedem Stadionbesucher sofort, dass hier eine Kontrolle ansteht. Dann beginnt das übliche Prozedere: Mit beiden Händen tastet Ines Mones die Einlassbegehrende ab. Erst am Rücken. Dann entlang der Seiten. Bis hinunter zu den Beinen. Es folgt ein Blick in die Handtasche. Denn auch darin könnten verbotene Gegenstände in die MSV-Arena geschmuggelt werden.

Die 27-Jährige aus Ungelsheim gehört zu den Kräften im Ordnungsteam, die für die Personenkontrolle in den Eingangsbereichen zuständig sind. Erst seit Beginn dieser Saison hat Mones diesen Job übernommen, über reichlich Erfahrung verfügt sie dennoch. Denn zuvor übernahm sie als Luftsicherheits-Assistentin am Düsseldorfer Flughafen vergleichbare Aufgaben. „Doch Fußball-Fans sind schon etwas anderes als Fluggäste“, sagt sie.

Zunächst gilt es für Mones und ihre Mitstreiter, gefährliche Gegenstände aufzuspüren. Dazu gehören Waffen oder Feuerwerkskörper. Doch es werden auch Dinge einbehalten, die vor allem viele weibliche MSV-Fans im Alltag in ihren Handtaschen haben dürften. „Deo-Flaschen oder Haarspray-Dosen landen hier sofort im Müll“, stellt die Ordnerin klar. Zum einen könnten sie als Wurfgegenstände missbraucht werden. Und in Kombination mit einem Feuerzeug wird fix ein Mini-Flammenwerfer daraus – alles im Stadion strengstens verboten!

Und wonach sucht sie die Fans noch ab? „Wir überprüfen alle Banner und Spruchbänder, ob fremdenfeindliche Parolen darauf stehen“, antwortet Mones. „Und wir suchen nach Aufklebern. Gerade Gästefans haben in der Vergangenheit mehrmals ihre Steh- und Sitzblöcke damit zugekleistert.“ Das soll verhindert werden. Und wichtig: Jeder Arena-Besucher darf nur ein Feuerzeug in den Taschen haben. Sind’s mehr, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie als UFO enden – als „Unerlaubtes Flug-Objekt“. Obwohl auf derart viele Dinge zu achten sind, bleibt den Ordnern pro Personenkontrolle nur zwischen 30 Sekunden und einer Minute. „Denn das Wichtigste ist ein reibungsloser Ablauf beim Einlass. Läuft das nicht, gibt’s schnell Ärger. Aber wir wollen zügig kontrollieren und trotzdem genau sein“, so Mones.

Ein Teil der Ordner begleitet die MSV-Anhänger auch bei Auswärtsspielen. Alkoholisierte Fans haben sich dabei als größte Problemgruppe erwiesen. „Es gab schon unangenehme Situationen. Da wir Ordnerinnen aber nur Frauen kontrollieren, ist die Gefahr geringer, dass wir angegriffen werden.“ Negative Zwischenfälle seien bisher aber absolute Ausnahme gewesen, schildert Mones ihre Eindrücke. Im Gegenteil: Der Teamspirit unter den Ordnern sei toll. „Ich freue mich immer auf die Arbeit.“ Dann widmet sie sich der nächsten Dame, die hinein will. Keine Beanstandungen Ines Mones wünscht: „Viel Spaß und ein gutes Spiel.“