Duisburg. .

Im Jahr 2008 wurde die Bildungsholding gegründet. Die Entscheidung war in der Politik umstritten. So befürchteten Kritiker, dass die Bildungsholding mit Geschäftsführer Ralf Hörsken nur ein kostenträchtiger Überbau werden könnte.

Volkshochschule und Stadtbibliothek, die ebenfalls neben Schulverwaltungsamt und Niederrheinischer Musik- und Kunstschule unters Dach der der Bildungsholding kamen, bangten damals um ihr Selbstständigkeit. Nun liegt auf Antrag von Rot-Rot-Grün eine Organisationsuntersuchung vor. Tenor: die Entscheidung für eine Bildungsholding war gar nicht so schlecht.

In der strukturellen Bewertung, die von der Zentralverwaltung durchgeführt wurde, heißt es: „Erste Ansätze einer quantitativen und qualitativen Mehrwertes sind bereits erkennbar.“

VHS und Stadtbibliothek sind weitgehend eigenständig geblieben. Nicht zuletzt lag es an der unterschiedlichen Software, die in den Einrichtungen genutzt werden müssen (VHS teilnehmerorientiert, Bibliothek ausleihorientiert) und deshalb eine gemeinsame Lösung nur schwer möglich ist. Eine Umstellung auf ein gemeinsames System wäre laut Untersuchung „nur mit enormen Zeit- und Reibungsverlusten realisierbar.“

Bei einer Zusammenlegung aller drei Geschäftsbereiche würde zudem ein gemeinsamer Topf von 135 Millionen Euro (ohne Personal) entstehen. „Dabei sieht die Bildungsholding das Risiko, dass für eine bestimmte Maßnahme freigegebene Mittel in Unkenntnis von einem anderen Bereich durch Auftragserteilung gebunden würden,“ heißt es in dem Bericht.

Um den Bereich Personal und Organisation zusammenzufassen, müsste der gesamte Verwaltungsbereich eines zentralen Services neu aufgebaut und ablauforganisatorisch neu aufgestellt werden. Eine einfache Verschiebung der Aufgaben ins Referat für Schulbetrieb und Verwaltungsservice sei nicht möglich.

Erfolgreich sei der Aufbau neuer Strukturen und Netzwerken verlaufen:

- in den Bildungsnetzwerken haben sich Verbindlichkeiten und Umsetzungsgrad von Vereinbarungen erhöht;

- es wird wesentlich mehr konzeptionell gearbeitet;

- personelle Ressourcen werden effektiver eingesetzt;

- die Arbeit ist systematischer und zielorientierter;

- eine Katalogisierung der kommunalen und privaten Angebote zur Bildungsberatung erhöht die Transparenz für die Bürger;

- bessere Kommunikation von schulischen Bildungspartnern;

- bessere Kommunikation mit dem Schulausschuss durch Beteiligung der Schulformsprecher;

- qualitative und quantitative Verbesserung des Bildungsangebots.

Vorschusslorbeeren gibt es für die Bildungsberichterstattung, die sich im Aufbau befindet und künftig als Datengrundlage für Erfolg oder Misserfolg von Maßnahmen dienen soll. Unabhängig davon empfiehlt die Zentralverwaltung nach fünf bis zehn Jahren eine wissenschaftliche Überprüfung durchzuführen.