Duisburg. .
All das Putzen und Polieren, es hat sich gelohnt für die Aussteller. Denn der Autogott, sofern es ihn denn tatsächlich gibt, war am Wochenende ein Duisburger.
Bestes Sommerwetter sandte er in die City, um dem Namen der 13. Duisburger Automesse alle Ehre zu machen: Im „Lack und Chrom“ der blitzblanken Karossen reflektierten sich die Sonnenstrahlen, Zehntausende strömten über die Flaniermeile. Der parallele verkaufsoffene Sonntag sorgte für zusätzliche Frequenz in der Innenstadt.
Die erneute Fusion der beiden erfolgsträchtigen Veranstaltungen entpuppte sich als Glücksgriff für die Veranstalter. „Es ist herrlich. Man sieht, die Leute wollen in die Innenstadt“, freute sich City-Manager Klaus-Peter Tomberg.
Überholt unterdessen die klischeehafte Vorstellung einer Geschlechtertrennung: Frau kauft ein, Mann guckt Autos – das war einmal. Inzwischen zählen auch zahlreiche Liebhaberinnen zum Besucherstamm der Messe. „Wir stehen genauso auf schöne Autos“, erklärte Margot Zandel, bei der vor allem der VW Campingbus Westfalia Erinnerungen weckte: „Damit hat mein Vater mich früher zur Schule gefahren.“
Das Kult-Vehikel, Baujahr 1960, 30 PS, gehörte zu den umlagerten Höhepunkten der Messe. „Es ist unverändert und hat noch Winker statt Blinker“, erzählte Besitzer Clemens John. Doch das Familienerbstück steht zum Verkauf: „Es ist ein Stück für Liebhaber, für das wir nur wenig Verwendung haben.“
Nicht zu verkaufen ist dagegen der 67er Mustang Shelby GT – Spitzname „Eleanor“. Allein die Hifi-Anlage, eine Spezialanfertigung der Firma Carmedia Concept aus Dinslaken, hat ein halbes Vermögen gekostet. Angst, dass jemand sein wertvolles Sammlerstück verkratzt, brauchte Fahrer Ralph Victor nicht zu haben: Drei Männer passten auf, dass niemand dem Mustang zu nahe kam.
Doch die „Lack und Chrom“ wartete nicht nur mit ausgefallenen Modellen auf. Die 25 Marken, vertreten meist von Duisburger Autohäusern, präsentierten sich vor allem massentauglich. Vorwiegend Klein- und Mittelklassewagen säumten die Königstraße. „Hier haben die Besucher die Gelegenheit, die Marken untereinander zu vergleichen“, sagte Günter Raunegger vom Mehrmarkenzentrum Franken. „Das fiel für uns sehr positiv aus.“ Kein Wunder: Mit dem neuen Opel Ampera, eigens angereist von der IAA in Frankfurt, bot er ein echtes Highlight.
Grüne Techniken sind auf der Überholspur und kleine Flitzer gut im Rennen – die Trends auf der 13. „Lack und Chrom“ unterschieden sich kaum vom Rest der Autowelt. Doch der Charme der Duisburger Freiluft-Messe sorgte für ein traumhaftes Wochenende in der City.