„Das schwarze Schaf“, der niederrheinische Kabarettpreis, geht in die siebte Runde.

Und hat diesmal nach Harald Schmidt als prominentes Jury-Mitglied einen Biobauern mit echten Schafen gewinnen können: Dieter Moor, Moderator und Buchautor, verlässt seinen Hof in Brandenburg für Besuche in der niederrheinischen Tiefebene. „Ich fand Kabarett als Kind schon toll, die Leute lassen sich die Leviten lesen und lachen auch noch darüber“, sagte er gestern bei der Auftaktrunde in Duisburg.

Ab 1. Oktober bis Ende des Jahres können sich aufstrebende Künstler unabhängig von ihrem Alter bewerben, so sie nicht länger als fünf Jahre professionell arbeiten. Weitere Bedingungen: es müssen eigene Texte sein und es muss sich natürlich um politisch-gesellschaftskritisches Wortkabarett handeln.

Denn Schirmherr und Namensgeber des Preises ist Hanns Dieter Hüsch und in dessen Tradition steht der Wettbewerb bis heute. Deshalb ist auch die Stiftung Mercator als Sponsor im Boot. Man wolle sich für die Erinnerung an Hüsch einsetzen, der zugleich heimatverbunden und weltoffen war, erklärte Rüdiger Frohn vom Beirat der Stiftung.

Mit seiner markant sonoren Stimme imitierte Dieter Moor Hüsch’s Akzent in dessen Schweizer Phase und zollte dem „dirty old man Respekt“. Kabarett sei heute weitaus schwieriger als in den 60er Jahren. „Damals waren oben die Arschlöcher und unten die Guten“, so Moor. Heute sei viel erreicht, wenn man in den Menschen etwas auslöst, das sie selbst zum Nachdenken brächte. Denn schließlich ginge vieles, was heute passiert, etwa die Klimakatastrophe und tausende Tote wegen der Dürre, „über unser aller Verstand“. Deshalb könne Kabarett, wenn es gut gemacht ist, „ein Hoffnungsträger“ sein.

Nils Heinrich darf als Preisträger des Schwarzen Schafs 2011 und seither um 6000 Euro reicher, traditionell mit in der Jury sitzen. Sein Rat an die Bewerber: Nicht verkrampft sein, je lockerer, desto spaßiger sei das ganze. Und wenn dann noch eine Gitarre dabei ist, kann eigentlich nichts mehr schief gehen.

Höchstens noch die Frauenquote, die will Prof. Waltraud Wende, Jurymitglied und Vorstandsmitglied des Fördervereins, zur Not mit animierenden Anrufen bei geeigneten Kandidatinnen ein bisschen päppeln. „Das ist keine Vorentscheidung“ betont sie, lediglich das Bemühen, an der Unterrepräsentanz von Frauen in der Kabarettszene zu drehen.