Duisburg. .

Das Duisburger Diakoniewerk kritisiert die massiven Sparbeschlüsse der Bundesregierung und bezeichnet sie als Katastrophe für Langzeitarbeitslose.

Am Freitag hatte der Bundestag beschlossen, die Ausgaben der Bundesagentur für Arbeit und der Jobcenter bis zum Jahr 2014 um mehr als 10 Milliarden Euro zu kürzen. „Für Duisburg bedeutet diese falsche politische Entscheidung eine Katastrophe. Schon im nächsten Jahr werden dem Jobcenter 8,2 Millionen Euro weniger für Integrationsleistungen für Arbeitslose zur Verfügung stehen“, erklärte der Geschäftsführer des Diakonischen Werks, Sieghard Schilling. Schon in den vergangenen Jahren mussten Kürzungen hingenommen werden, die dazu führten, dass gerade Maßnahmen für Langzeitarbeitslose massiv eingeschränkt worden seien.

Es entwickele sich eine Politik der ausschließlichen Verwertbarkeit von Menschen. Der Anspruch von Fördern und Fordern werde ignoriert. „Menschen, die zurzeit keine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt haben, werden aussortiert.“ Für Duisburg be-deute dies eine dramatische Situation, da es einen seit Jahrzehnten einen hohen Sockel von Arbeitslosen – 30 000 Menschen – und eine steigende Anzahl von langzeitarbeitslosen Menschen gebe.

Schilling fordert deshalb die politisch Verantwortlichen in Duisburg auf, sich dafür einzusetzen, dass eine Arbeitsmarktpolitik entsprechend der realen Situation in den Kommunen gestaltet werden muss. Duisburg sei nicht Freiburg (Arbeitslosenquote: 3 %) . „Wir brauchen in Duisburg einen zweiten Arbeitsmarkt und weiterhin genügend Plätze in der außerbetrieblichen Ausbildung. Denn schon lange haben sich Arbeitgeber davon verabschiedet, auch den schwächeren Jugendlichen eine Ausbildungschance zu ermöglichen.“