Duisburg. .

Duisburg hatte immer Einwanderer, nicht erst seit 50, sondern seit mindestens 500 Jahren, nicht nur aus der Türkei, sonder aus allen Herren Länder. Und die Stadt profitierte von den Migranten - wirtschaftlich, politisch und kulturell. Daran erinnert die Ausstellung „Schmelztiegel Duisburg – 500 Jahre Zuwanderungsgeschichte(n)“ (wir berichteten), die gestern im Kultur- und Stadthistorischen Museum am Innenhafen eröffnet wurde.

Oberbürgermeister Adolf Sauerland in seiner Rede zur Eröffnung auch an den Abschluss des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens im Oktober 1961, das mit einem besonderem Festakt im Rathaus vor kurzem gefeiert wurde: „Im Zentrum dieser Ehrung standen Menschen, stellvertretend für viele tausend Bürgern, die wir heute mit Freude und Stolz zu den Stützen unserer Gesellschaft zählen: Migrantinnen und Migranten aus der ersten Zuwanderer-Generation, mit ihren Partnern, Familien, Kindern und Enkeln.“

Schon 1955 waren zuvor Anwerbeabkommen mit Italien, 1960 mit Spanien und Griechenland abgeschlossen worden. Verträge mit Marokko, Portugal, Tunesien, Südkorea und Jugoslawien folgten. All diese Zuwanderungsgeschichten finden sich in der sehenswerten Ausstellung im Stadtmuseum wieder. Heute lebten in Duisburg rund 85 000 Deutsche mit Migrationshintergrund und rund 75 000 Menschen mit ausländischem Pass, so Sauerland.

Zülfiye Kaykin, seit 34 Jahren Duisburgerin mit türkischen Wurzeln und Staatssekretärin für Integration im NRW-Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales, kam ebenfalls zur Eröffnung und zum anschließenden Fest, das auch vom 30-jährigen Bestehen des Internationalen Zentrums geprägt war: „Duisburg ohne Einwanderer ist über die gesamte Stadtgeschichte hinweg eine Fiktion. Duisburg war immer eine Einwandererstadt. Natürlich stehen wir heute vor besonderen Herausforderungen in der Integration. Ich will nicht die Schwierigkeiten, die es natürlich heute gibt, relativieren. Aber Integration von Zuwanderern ist seit vielen hundert Jahren der Normalfall städtischen Lebens. Dabei sind immer wieder neue Chancen und Vorteile für die Stadt Duisburg herausgekommen.“

Bis zum späten Nachmittag dauerte das Fest auf dem Innenhof zwischen Museum und dem Internationalem Zentrum, bei dem viele Gruppen auftraten, die die unterschiedlichen Zuwanderergruppen repräsentierten.