Duisburg. .

Der Lionsclub hat den Verein Bildungslotsen für Duisburg gegründet. Er will sozial benachteiligte Kinder beim Schulstart unterstützen.

„Der Übergang zwischen Kindergarten und Schule ist ein spannendes Abenteuer“, weiß Thomas Krützberg, Leiter des Jugendamtes, aus eigener Erfahrung. Eltern seien dann dankbar für jede Unterstützung. Insbesondere Kindern aus benachteiligten Familien soll künftig sechs Monate vor Schulbeginn und im ersten Schuljahr ein Bildungslotse an die Seite gestellt werden.

Der Lions Club Duisburg-Concordia hat den „Verein Bildungslotsen für Duisburg“ gegründet. Er will der „Fehlentwicklung“, dass Kinder aus bildungsfernen Milieus in der Schul- und Bildungslaufbahn abgehängt werden, entgegenwirken, wie Präsidentin Ursula Baaten erklärt. Mit 30 000 Euro Startkapital wurde der Verein gegründet. Sprachförderung oder Nachhilfe im klassischen Sinn sollen die Lotsen übrigens nicht leisten. Vielmehr sollen die Kinder in vielen Kompetenzbereichen gestärkt, der Erlebnishorizont erweitert werden. Neben der Vorlese-Zeit und dem Zählenlernen sind die Lotsen auch gehalten, mit den Kindern in den Zoo zu gehen, ins Theater oder zur Waldjugend. Die Kosten dafür übernehmen die Lions.

Heike Brehm, Lehrerin an der Grundschule Klosterstraße, ist sozusagen der Prototyp des Bildungslotsen. Sie betreut die achtjährige Shaumini aus Sri Lanka. Der Vater spricht kaum Deutsch und ist froh, dass seine Tochter jetzt unterstützt wird. Brehm selbst bringt ihre Freizeit in das Ehrenamt ein, weil sie auch selbst davon profitiert: „Wir wollen das Alltagswissen und den Erfahrungsschatz der Kinder vergrößern, das der Lotsen wird zugleich aber ebenso vergrößert.“

An ihre eigenen Schüler hat sie hohe Ansprüche, gut die Hälfte von ihnen könnte einen Bildungslotsen gebrauchen. „Deshalb hoffe ich, dass der Verein sehr groß wird.“ In der Wachstumsphase wird Brehm die neuen Lotsen schulen. Später soll es Fortbildungen im Umfang von 50 Wochenstunden über die Volkshochschule geben.

Die Anforderungen an die Lotsen sind gering, gute Deutsch-Kenntnisse und Freude im Umgang mit Kindern sind die Basis, sprachliche, musikalische oder kulturelle Fähigkeiten eine schöne Ergänzung. Mindestens vier Stunden pro Woche sollte ein Lotse für „sein“ Kind erübrigen, damit sich ein Vertrauensverhältnis entwickeln kann.

Die Auswahl der Kinder übernehmen die Kindertageseinrichtungen. Das Projekt beginnt zunächst in Hochfeld. Der Bedarf dort ist groß: „30 bis 40 Lotsen wären toll“, sagt Krützberg.

Die Bedingungen:

Gern mit Kindern arbeiten, genug Freizeit haben, um vier Stunden die Woche zu erübrigen: Das sind die Grundvoraussetzungen für eine neue Leidenschaft. „Bildungslotsen für Duisburg e.V.“ hat ein eigenes Büro auf der Grabenstraße 61 in Neudorf. Infos gibt es ganztägig unter 0203/ 50089033 sowie unter 0151-46605733. Mehr im Internet: www.bildungslotsen-duisburg.de.