Vor dem Landgericht wurde gestern der Prozess gegen einen 33-jährigen Polen fortgesetzt, der im vergangenen November in einer Hochfelder Wohnung zwei Landsleute fast zu Tode getreten haben soll. Die Anklage wirft dem Mann versuchten Mord vor.
Vor dem Landgericht wurde gestern der Prozess gegen einen 33-jährigen Polen fortgesetzt, der am 27. November 2010 in einer Wohnung in Hochfeld zwei Landsleute fast zu Tode getreten haben soll. Die Anklage wirft dem Mann versuchten Mord vor.
Von einem raschen Fortgang des Verfahrens kann kaum die Rede sein: Inzwischen wurden bis in den Oktober hinein drei zusätzliche Verhandlungstermine festgelegt. Bis dahin werden neue DNA-Gutachten erstellt, die eine zweifelsfreie Zuordnung der mit Tatspuren behafteten Schuhe erlauben sollen, die in der von mehreren Tagelöhnern bewohnten Wohnung gefunden worden waren. Zum Glück für die Justiz sind die Asservate, deren Verbleib zunächst unklar war, inzwischen wieder aufgetaucht.
Drei weitere Sitzungstage
Nach wie vor hat es die Schwurgerichtskammer mit unwilligen Zeugen zu tun, die entweder gar nicht auftauchen, oder sich im Zeugenstand die größte Mühe geben, um eindeutige Aussagen herumzukommen. Doch inzwischen verdichtet sich das Netz der belastenden Beweise.
Ein Zeuge berichtete, er habe gesehen, wie der 33-jährige in die Wohnung stürmte, das erste Opfer hinterrücks vom Sessel zog , auf den Mann eintrat. Dann habe er ihn vor die Tür gezerrt, um sich gleich darauf dem ahnungslos schlafenden zweiten Opfer zuzuwenden.
Für die Aussage hatte der Zeuge allerdings von der Polizei vorgeführt werden müssen: Die Beamten trafen ihn in einer Hochfelder Wohnung unter einem Bett an. Er habe dort Staub wischen wollen, so seine originelle Begründung.
Eine Vernehmungsrichterin berichtete von einer ähnlich lautenden Aussage eines weiteren Zeugen. Er hatte damals ebenfalls die Attacke des Angeklagten geschildert und angegeben, dass der 33-Jährige in der Wohngemeinschaft eine dominante Rolle ausübte, bei der Gewalt an der Tagesordnung gewesen sein soll.