Seit Jahren ärgern sich Anwohner an der Neue Frucht/Ecke Koloniestraße über eine häßliche Baracke. Sie werden den Anblick noch eine Weile ertragen müssen. Denn aus dem Mc Drive-Traum von Mc Donalds wird nichts.
Ein jahrelanges Planungsverfahren, verbunden mit etlichen Auflagen, hat dazu geführt, dass die Fast-Food-Kette das Handtuch geworfen hat.
Die Anwohner mögen frohlocken, dass ihnen Lärm und Abgase erspart bleiben, doch einen Mann macht das Scheitern des Projekts traurig. Markus Schröpfer, Geschäftsführer der MTS-Systemgastronomie GmbH, hat viel Zeit, Arbeit und Geld in das Unternehmen Mc Drive investiert. Der 44-Jährige betreibt als Franchisenehmer vier Mc Donalds-Geschäfte an der Kö, in Rheinhauen, Hamborn und in Großenbaum. Über 250 Mitarbeiter sind bei ihm beschäftigt, zu 95 Prozent als fest Angestellte. Auch einen Betriebsrat hat sein Unternehmen. Eine Personalvertretung, die man bei Mc Donalds früher gar nicht schätzte.
Als Markus Schröpfer nach langen Gesprächen mit der Verwaltung vor zwei Jahren den Bauantrag im Auftrag von Mc Donalds einreichte, schien alles klar zu sein. „Das hat man mir auch signalisiert.” Doch in der Verwaltung schienen die Pläne nicht auf dem Schreibtisch von Dezernent Jürgen Dressler gelandet zu sein. Als er sie zu Gesicht bekam, meldete er Bedenken an. Das sei nicht genehmigungsfähig.
Ein Vorhaben bezogener Bebauungsplan wurde aufgestellt. Es folgten Eingaben der Nachbarn, Gutachter wurden eingeschaltet. „Die Liste der Auflagen”, so Schröpfer, „wurde immer länger, das Vorhaben doppelt so teuer. Bis zu acht Meter hoch sollte die Lärmschutzwand mit drei Metern Abstand zum Wohnhaus sein. Wir hätten Hecken als Lichtschutz errichten und die Lichtreklame abends ab 22 Uhr ausschalten müssen.”
Die zusätzlichen Auflagen ließen die Fläche immer mehr schrumpfen. Für einen funktionsfähigen Ablauf hätte Mc Donalds noch ein kleines städtisches Grundstück dazukaufen müssen. „Eine Investition”, stellt Markus Schröpfer resigniert fest, „die in keinem Verhältnis mehr zu dem zu erwartenden Geschäft stand.” Ganz abgesehen davon, dass viele Fast-Food-Freunde, die sich bedienen lassen wollten, durch den Andrang im Stau gestanden hätten.
Schröpfer kann die Anwohner verstehen, ist aber von der Verwaltung enttäuscht. „Man hätte mir vorher sagen müssen, dass das Projekt sich vermutlich nicht realisieren lässt.” Sechs Fachkräfte fürs Management hatte Schröpfer bereits eingestellt. Sie arbeiten heute an anderen Standorten. Aufgeben will der Geschäftsmann nicht. Er sucht weiter nach einem Mc Drive-Standort. Für einen herkömmlichen Mc Donalds-Betrieb hat er schon einen geeigneten Platz gefunden. Er ist sicher, gute Karten zu haben, ab 2011 im Bahnhof ein Restaurant eröffnen zu können.