Duisburg.. Die Inbetriebnahme des Kohlekraftwerks Walsum wird sich wohl um zwei Jahre verzögern. Grund dafür sei der Dampfkessel, der nach zweimaligem Probebetrieb viele hundert Leckagen aufwies. Kritiker hoffen jetzt auf ein neues Genehmigungsverfahren.

Die Schäden im Pannen-Block des Walsumer Kraftwerks sind offenbar zum Teil nicht mehr reparabel. Während Hersteller Hitachi im Juli noch einen Komplettaustausch des Heizkessels ausschloss, soll jetzt zumindest aber ein Teilbereich des an 500 Schweißnähten undichten Kessels ausgetauscht werden. Das bestätigte eine Evonik-Sprecherin dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“. Die Inbetriebnahme des neuen Blocks 10 werde sich dadurch um  zwei Jahre verzögern.

Die Frage ist, welcher Stahl in dem neuen Teil des Kessels verbaut wird. Die Probleme hatte laut Hitachi die Beizung des Hightech-Stahls T24 hervorgerufen. Auf diesem Stahl basiert der hohe Wirkungsgrad des Kraftwerkblocks. Die Bürgerinitiative gegen das Kraftwerk wittert bereits wieder Morgenluft, weil bislang umstritten ist, ob die Genehmigung für die Anlage damit noch Bestand hat. Bereits vor drei Wochen hatte die Initiative deshalb die Bezirksregierung angeschrieben, die Antwort stehe noch aus. Am Montag wollen die beteiligten Unternehmen über das weitere Vorgehen informieren.

„Aus unserer Sicht werden die Karten neu gemischt, weil dafür eine neues Genehmigungsverfahren notwendig ist“, sagte Ralf Welters , Mitglied der Walsumer Grünen und Mitbegründer der Initiative, am Sonntag der NRZ: „Wenn es dazu kommt, werden wir den Widerstand neu organisieren“