Duisburg.. Marxloher Mittelständler bekam Auftrag für innovative Hallenbeleuchtung der Drahtstraße von Arcelor-Mittal in Ruhrort.
Wer mit dem Stahl-Weltmarktführer ins Geschäft kommt, der muss etwas anzubieten haben. Der Marxloher Mittelständler ABH Beleuchtung hat das offenbar. Denn der Industriedienstleister von der Borsigstraße bekam den Auftrag, sich um die Beleuchtung der neuen Drahtstraße zu kümmern, die derzeit in Ruhrort in direkter Nachbarschaft zum Arcelor-Mittal-Stahlwerk gebaut wird. Schwierigkeit dabei: die ungeheuren Dimensionen der Hallen in der Stahlbranche.
Bisher, heißt es bei ABH, wurden in Industriehallen dieser Größenordnung (es geht um eine Höhe von bis zu 35 Metern) „fast ausschließlich“ vergleichsweise energie- und wartungsintensive Metalldampflampen verwendet. Die Marxloher Spezialisten setzten dagegen auf spezielle Leuchtstoffröhren aus türkischer Produktion.
Energiesparend
Die erste von elf Produktionshallen ist bereits neu ausgeleuchtet, und die Erwartungen bei ABH sind hoch: Rund 40 Prozent Energie soll künftig durch das innovative Beleuchtungskonzept eingespart werden – bei optimaler Ausleuchtung der für die Drahterzeugung komplett umgebauten bestehenden Mittal-Hallen.
Die eher unscheinbaren Leuchten aus der Türkei haben nicht von Beginn an überzeugt: „Wir waren anfangs zugegebenermaßen etwas skeptisch“, sagt Arcelor-Mittal-Techniker Frank Horn. Doch nach einem Besuch bei einem anderen Duisburger Unternehmen, ebenfalls ABH-Kunde, hat man sich überzeugen lassen. Und erste Lichtmessungen geben den Marxlohern Recht.
Bis zu 1500 Tonnen CO2-Minderung im Jahr
Der niedrigere Energieverbrauch dürfte Arcelor-Mittal erfreuen, aber auch die Umwelt dürfte profitieren: Wenn die gesamte Drahtstraße fertig beleuchtet ist, sei eine CO2-Minderung von jährlich rund 1500 Tonnen möglich, erläutert Hüseyin Han, einer der drei ABH-Geschäftsführer.
„Wir kennen die Bedürfnisse unserer Kunden ganz genau“, verweist er auf die langjährige Verbundenheit von ABH und der Stahlindustrie. 1991 wurde das aufstrebende Unternehmen in Homberg gegründet, zehn Jahre später zog es nach Marxloh. Knapp 30 Mitarbeiter beschäftigt ABH heute – vielleicht bald auch mehr: „Es ist ein sehr großer Auftrag für uns“, sagt Han zur aktuellen Aufgabe in Ruhrort. Eine Folge davon: Anfragen von anderen Standorten des weltumspannenden Arcelor-Mittal-Konzerns.