Duisburg.. Sophie und Leon sind die beliebtesten Vornamen in Duisburg. Kurios: Im Norden, Süden und Westen sucht man den beliebten Namen Ben aus der Top Ten des Jahrgangs 2010 vergeblich, alle mit diesem Namen wurden im Bezirk Mitte geboren.
Sophie und Leon sind die beliebtesten Vornamen in Duisburg. Kurios: Im Norden, Süden und Westen sucht man den beliebten Namen Ben aus der Top Ten des Jahrgangs 2010 vergeblich, alle mit diesem Namen wurden im Bezirk Mitte geboren.
Wenn es um die Vornamen von Kindern geht, haben die Duisburger Eltern eine lebhafte Fantasie. Nicht, dass Sie, liebe Leserinnen und Leser, jetzt auf die unten stehende Tabelle schauen, mit einer raschen Handbewegung vor dem Gesicht hin und her wedeln und à la Asterix denken: „Die spinnen, die NRZ’ler“.
Wir haben natürlich auch gesehen, dass sich seit einigen Jahren Sophie und Marie sowie Leon und Luca auf den Spitzenpositionen bei den beliebtesten Vornamen halten. Das zeugt zunächst einmal nicht gerade von einem großen Willen zur Individualität. Dann aber haben wir uns mal die Geburtenzahlen in Duisburg angesehen.
Ben in Mitte beliebt
Und siehe da: 2010 wurden insgesamt 4185 kleine Duisburger und Duisburgerinnen geboren. Da sind 62 Sophies, 61 Maries, 35 Leons und 32 Lucas doch wirklich ein Klacks. Es besteht also keine Gefahr, dass Eltern ihre Kleinen rufen und sich sofort eine ganze Rasselbande angesprochen fühlt und nach Keksen schreit. Es sei denn, der Spross heißt Ben. Von dem gab es 2010 zwar „nur“ 27, aber geboren sind alle im Bezirk Mitte.
Im Norden, Süden und Westen sucht man den Ben des Jahrgangs 2010 vergeblich. Warum Ben gerade im Bezirk Mitte eine Renaissance feiert, nachdem er ein paar Jahre aus den Listen der beliebtesten Vornamen in Duisburg verschwunden war, können wir auch nicht erklären. Zwar ist Ben auch in Irland ein sehr beliebter Vorname. Einen massiven Zuzug von Iren im Stadtbezirk Mitte haben wir aber nicht ausgemacht, hätten wir allerdings spätestens am 17. März bemerkt, dem Nationalfeiertag der Iren, an dem selbige grün gewandet durch die Straßen ziehen. Dass sie zu diesem Datum nicht Ben, sondern den heiligen Patrick feiern, der schon lange nicht mehr zu den äußerst beliebten Vornamen gehört, sei nur am Rande erwähnt.
"Goleo" nicht Vorbild für Leon
Wir halten es auch für ein Gerücht, dass die Vorliebe für Leon, zu Deutsch Löwe, vor allem daraus resultiert, dass der WM-Maskottchen-Löwe „Goleo“ 2006 so beliebt war. Das war er nämlich, Sommermärchen hin oder her, nicht. Dieser Löwe war ein Ladenhüter, die produzierende Firma ging in die Insolvenz.
Und Luca? Gut, es gab da mal einen ganz passablen Fußballspieler, der von 2007 bis 2009 bei den Bayern vor den Ball trat. Aber 2005, als der Vorname den zweiten Platz im Ranking eroberte, war dieser Mann noch beim AC Florenz in Diensten und in Duisburg doch eher, außer natürlich für ganz eingefleischte Fans der italienischen Serie A, ein Unbekannter.
Sophie steht für Weisheit
Was uns zu den Sophies und Maries bringt. Die Kalte Sophie, die letzte der Eisheiligen, wird wohl weniger Pate gestanden haben für diesen seit Jahren beliebten Vornamen. Und auch die böse Erzherzogin Sophie aus den alten Sissi-Schinken haben wir nicht in Verdacht als Vorbild für diesen Namen zu fungieren. Vielleicht liegt die Beliebtheit einfach daran, dass dieser Name aus dem Griechischen stammt und für die Weisheit steht. Eine Eigenschaft, die jeder seinem Kind wünscht.
Marie, die französische Form der Maria, steht natürlich für die Mutter Gottes, aber auch für eine der bedeutendsten Forscherinnen der Welt, der Nobelpreisträgerin Marie Curie. Garantiert nicht Vorbild-tauglich ist die Pechmarie aus dem Märchen „Frau Holle“, eher schon die Stiefschwester Goldmarie, die für ihre fleißige Art reich belohnt wird. Ob das auf die realen Maries von 2010 einen Einfluss hat?
Wir werden sehen...