Duisburg..

.Die „Beach Party“ zählt zu den traditionsreichsten Veranstaltungen in der Stadt: Wenn am Samstag, 23. Juli, ab 17.30 Uhr insgesamt 14 Bands auf drei Bühnen aufspielen, wird sich das Strandbad Wedau bereits zum 40. Mal in eine sommerliche Party-Meile verwandeln. Aber noch nie zuvor in der langen Geschichte dieses Festivals galt es für die Organisatoren, einen solch harten Genehmigungs-Marathon durch den Behördendschungel zu überstehen wie diesmal. Das Erfüllen aller Auflagen kostete viel. Zum einen Geld. Vor allem aber Nervenkraft.

„Die Beach Party findet statt“

„Die Beach Party findet statt“, verkündet Klaus Siepmann die wichtigste Nachricht. In der Stimme des Veranstalters schwingt ein Mix aus Erleichterung und Verärgerung mit. Denn für Siepmann und Konrad Sühs, dem Betreiber des Strandbades Wedau neben dem Stadion, geriet der Weg zum „Grünen Licht“ zur Strapaze. Zunächst gestaltete sich die Suche nach einem Brandsachverständigen als schwierig. Trotz etlicher Anfragen hagelte es Absagen. Der Grund: Überlastung der Fachleute. Die Behörden in der Republik schauen nach der Loveparade-Katastrophe nun viel genauer auf die Einhaltung der Gesetzestexte. Daher ersticken die Experten an Arbeit und Prüfungsaufträgen.

Das erste eingereichte Brandschutzkonzept der Partymacher musste dann wegen formeller Fehler erneut überarbeitet werden. „Erst wenn wir darunter den Stempel haben, können wir unser fertiges Sicherheitskonzept bewilligen lassen“, so Siepmann, der seufzend hinzufügt: „Wir hatten als Veranstalter das Gefühl, als sollten uns Steine in den Weg gelegt werden. Aber bei genauem Hinsehen ist es nur die Einhaltung der gültigen Gesetzeslage.“ Viel mehr lobte er die Kooperationsbereitschaft von Polizei, Feuerwehr, DRK oder dem Bauordnungsamt.

Verschärfte Sicherheits-Standards

Erstaunlich sei aber, dass all das, was nun akribisch geprüft würde, in den Vorjahren nie eine große Rolle gespielt habe. „Das soll auf keinen Fall heißen, dass dies vorher eine unsichere Party für die Gäste war. Die verschärften Sicherheits-Standards gelten aber schon seit der Brand-Katastrophe im Jahr 2000 auf dem Düsseldorfer Flughafen – und nicht erst seit der Loveparade. Aber erst jetzt werden alle Veranstalter brutalst darauf gestoßen“, sagt Siepmann.

Fakt ist, dass mehr Fluchtwege her mussten. Dafür haben Siepmann und Sühs sogar die Badanlage umbauen lassen. Zwischen Margaretensee und Wiese wird ein 200 Meter langer und 1,10 Meter hoher Zaun aufgebaut. Die Seeuferkante ist zu hoch, damit auch das potenzielle Risiko für die Party-Gäste. Daher musste diese Absperrung her. Hinter dem Zaun werden Kräfte des 46-köpfigen Ordnerteams aufpassen. Es wird eine Sicherheits- und Notbeleuchtung der Flucht- und Rettungswege geben. All das bedeute neben Mehrarbeit auch Zusatzkosten. Daher wurden die Ticketpreise um zwei Euro erhöht (VVK: 10 Euro, Abendkasse 12). Kleiner Trost: Erstmals können sie als Kombi-Ticket auch als Fahrkarte im gesamten VRR-Bereich für Zug, Bus und Bahn genutzt werden.