Duisburg. . Wachwechsel auf der Brücke des Museums der Deutschen Binnenschifffahrt: Wie berichtet, geht Heinrich Kemper (58) in Ruhestand, sein Nachfolger Dr. Bernhard Weber (57) wechselt nach 18 Jahren Leitung des Haniel-Museums den Ankerplatz in Ruhrort.

Wachwechsel auf der Brücke des Museums der Deutschen Binnenschifffahrt: Wie berichtet, geht Heinrich Kemper (58) in Ruhestand, sein Nachfolger Dr. Bernhard Weber (57) wechselt nach 18 Jahren Leitung des Haniel-Museums den Ankerplatz in Ruhrort. „Der Stabwechsel ist am 17. Oktober“, so Kulturdezernent Karl Janssen.

Dass das Museum an der Apostelstraße überhaupt einen neuen Direktor bekommt, ist einer „bedeutenden Spende“ von Haniel zu verdanken. Die Stelle sollte im Rahmen der Haushaltskonsolidierung gestrichen, das Haus dem Kultur- und Stadthistorischen Museum angegliedert werden. Was Janssen „Blödsinn“ nennt. Die Spende sei ans Museum gegangen und die Stelle ausgeschrieben worden, betont der Dezernent. „Es hätte auch anders ausgehen können.“ Aber unter den wenigen Bewerbern sei Weber „schwer zu toppen gewesen“.

Museumsarchiv mit etwa 150.000 Fotografien

„Der Museums-Zusammenschluss wäre eine Katastrophe gewesen, dieses Haus erfordert eine hauptamtliche Kraft“, sagt auch Kemper. Er wird zunächst das Museumsarchiv mit etwa 150.000 Fotografien aufarbeiten. Die gewonnene Zeit möchte er unter anderem mit Segeln verbringen, sich aber auch sozial engagieren. Kemper hatte die Leitung des Hauses 1998 übernommen und auch den Umzug ins ehemalige Jugendstil-Schwimmbad betreut. „Für mich war es wichtig, das Haus auf einem guten Level zu halten. Den Kopf über Wasser zu halten, ist gar nicht so einfach.“ Der Ausstellungsetat beläuft sich auf 4500 Euro – „ein Hohn“, so Janssen.

„Das ist genau das, was ich machen möchte.“

Für Weber schließt sich ein Kreis. 1990 kam er ans Binnenschifffahrtsmuseum, um die Ausstellung „275 Jahre Duisburger Häfen“ vorzubereiten. Nach zwei Jahren Arbeit mit der Köhler-Osbahr-Stiftung wollte er eigentlich Direktor des Binnenschifffahrtsmuseums werden. „Doch dann hat mich Haniel in die Büsche gezogen“. Seit vielen Jahren gehört er dem Kuratorium des Fördervereins fürs Binnenschifffahrtsmuseum an. Als sich die Nachfolgefrage für Kemper stellte, habe er gewusst: „Das ist genau das, was ich machen möchte.“ Er habe seinen bisherigen Arbeitgeber für eine Spende gewonnen und darauf gesetzt, Direktor zu werden.

Geschichte der Binnenschifffahrt im Modell

Die etwa 70 Modelle sind vom 5. Juni bis 25. September 2011 zu sehen. Im Foto : Modellbauer Sigfried Röhlig mit einem seiner Modelle. Fotos: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool
Die etwa 70 Modelle sind vom 5. Juni bis 25. September 2011 zu sehen. Im Foto : Modellbauer Sigfried Röhlig mit einem seiner Modelle. Fotos: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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Franz Görigk mit dem Modell eines alten Motorschiffes aus der ehemaligen DDR
Franz Görigk mit dem Modell eines alten Motorschiffes aus der ehemaligen DDR © WAZ FotoPool
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Franz Görigk schaut sich das Modell eines historischen Raddampfers an
Franz Görigk schaut sich das Modell eines historischen Raddampfers an © WAZ FotoPool
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Modellbauer Sigfried Röhlig mit einem seiner Modelle
Modellbauer Sigfried Röhlig mit einem seiner Modelle © WAZ FotoPool
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Ruhrort könne Duisburg glänzen lassen

„Ich hoffe auf ein weiteres Engagement von Haniel und anderen Unternehmen der Binnenschifffahrt“, so Janssen. Kooperationen etwa mit Rotterdam oder dem Schiffer-Berufskolleg seien ebenso denkbar wie eine neue Betriebsform. Die Zusammenarbeit mit Haniel werde sicher nicht schwerer, zumal in seinen Adern „immer noch etwas grünes Blut“ fließe, so Weber: „Wir können mit Ruhrort Duisburg glänzen lassen.“