Duisburg.

Immer müssen sie streiten. Und wenn sie sich dann mal einigen, kann das sehr komisch klingen. Weil der eine meint, es heißt „Aschenputtel“ und der andere „Aschenbrödel“ und natürlich keiner nachgibt, einigen sich Gebrr und Grimm schließlich auf „Aschenputtelbrödel“. So der Titel des neuen Stücks des Theaters „Kreuz & Quer“ nach Grimm für Kinder ab fünf Jahren, das beim Kinder-Kultur-Festival im Zelt im Innenhafen Premiere hatte.

Esther Krause-Paulus und Rainer Besel spielen die beiden Clowns Gebrr und Grimm, die sich ständig gegenseitig ärgern. Die von Grimm gekochte Erbsensuppe mit Linsen mag Gebrr genauso wenig wie den Spruch „Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt“.

"Lass uns was anderes spielen"

Dass Gebrr in „Aschenputtelbrödel“ eine Prinzessin spielen darf – okay. Aber warum muss diese Prinzessin erstmal ihre böse Stiefmutter bedienen und alle doofe Hausarbeit machen? Grimm wiederum ist sauer, dass Gebrr ihn ständig unterbricht und nicht einsieht, dies oder das zu spielen, obwohl es im Märchen doch genau geschrieben steht.

Grimm genießt es, die böse Stiefmütter (und die böse Stiefschwester) so fies wie möglich zu spielen: Die Anordnung, der Tee müsse rechts gerührt werden, wird mit Zischlauten garniert, bei denen eine Schlange neidisch würde. Gebrr wird als „Aschenputtelbrödel-Blödel“ gehänselt, bis Gebrr die Lust vergeht: „Lass uns was anderes spielen!“ Grimm ist so auf Ärger gebürstet, dass er sogar mit sich selbst streitet – spielt er doch neben der Stiefschwester zwischendurch auch mal den Prinzen, der sich mit dieser „Schönheit“ nicht vermählen möchte.

Fantasievoll bis skurril

„Aschenputtelbrödel“, das Thos Renneberg inszeniert hat, spielt in einer Küche – und mit ihr. Die Stiefschwester trägt einen Knoblauchzopf als Collier, ein Wischmob wird zur Frisur, der Prinz namens „Keineahnungwiederprinzimmärchenheißt“ trägt ein rotes Sieb als Helm, und ein Klompen wird zum goldenen Schuh. Aus einfachen Zutaten werden hübsche Gags, wenn zum Beispiel ein Spritzer magisches Maggi dafür sorgt, dass sich Erbsen und Linsen wie von selbst in Gläser sortieren.

Gebrr und Grimm spielen ein herrliches Spiel mit dem bekannten Märchen: bunt und (wort)witzig, fantasievoll bis skurril. Am Schluss gibt es einen Fast-Kuss – und Nudeln mit Tomatensoße.