Duisburg. .

Das nennt man wohl eine naheliegende Lösung: Dr. Bernhard Weber-Brosamer, Leiter der Abteilung Unternehmenskultur bei Haniel und zuvor Leiter des Museums des Ruhrorter Traditionskonzerns, soll neuer Chef im Binnenschifffahrtsmuseum werden.

„Abgeschlossenes Hochschulstudium der Geschichtswissenschaften oder verwandter Fachrichtungen, mehrjährige Erfahrung in der Leitung eines historischen Museums, Fähigkeit zur kooperativen und kreativen Zusammenarbeit mit Stiftungen und anderen Organisationen der Binnenschifffahrt und dem Verein zur Förderung des Museums der Deutschen Binnenschifffahrt, fundierte Kenntnisse der deutschen und europäischen Binnenschifffahrt, gute Kenntnisse der regionalen und lokalen Wirtschafts- und Hafengeschichte“ – das ist der Anforderungskatalog der offiziellen Ausschreibung.

18 Jahre lang Leiter des Haniel-Museums

Weber-Brosamer war 18 Jahre lang Leiter des Haniel-Museums, dort wo die Haniel- Geschichte vor mehr als 250 Jahren begann. Der einzigartige Familienkonzern prägte die Entwicklung des Ruhrgebiets maßgeblich. Hüttenwerke, Zechen und natürlich auch die Schifffahrt auf dem Rhein und dem Kanalnetz sind ganz eng mit dem Namen Haniel verbunden. Weber-Brosamer wiederum hat sich als Autor unter anderem der Unternehmensgeschichte gewidmet. Es passt also alles zusammen.

Und: Weber-Brosamer kennt Haniel und die Kultur des eng mit Ruhrort und auch Duisburg verbundenen Unternehmens, das sich erklärtermaßen verstärkt für die – nicht nur wegen der Loveparade-Katastrophe – notleidende Stadt einsetzen will (die WAZ berichtete).

"Gesamtkonzept für Ruhrort"

„Wir basteln an einem Gesamtkonzept für Ruhrort“, sagte Jutta Stolle, seit Kurzem Direktorin Gesellschafter und Nachhaltigkeit der Haniel-Holding, zuvor 17 Jahre lang Konzern-Sprecherin: „Wir machen uns für Ruhrort stark.“ Der Wechsel von Weber-Brosamer ins wenige hundert Meter von der Haniel-Zentrale entfernte Schifffahrtsmuseum verspreche „eine Menge Synergie-Effekte“. Zumal Haniel wohl auch die Absicht hat, sich nachhaltig um das sehenswerte, aber nicht unbedingt von Besuchern überlaufene Museum zu kümmern. Und dabei geht es nicht nur um die Finanzen, sondern um Ideen und Konzepte. Stolle: „Wir haben so viel Fantasie.“

Wann genau Weber-Brosamer den Schreibtisch wechselt, ist nach Angaben der Stadtverwaltung noch offen.