Duisburg. . Mit dem Brandschutz nimmt es die Verwaltung in Duisburg sehr ernst. Wegen der verschärften Auflagen wurde schon so manche Veranstaltung abgesagt. Auch die internationale Rassekatzen-Ausstellung in der Eishalle Wedau musste darunter leiden.

Karneval, Chöre und jetzt auch noch Katzen – immer öfter werden strenge Brandschutzauflagen zum Verhängnis für große bis mittelgroße Veranstaltungen. Kaum jemand in der Duisburger Verwaltung scheint noch willens, mit seiner Unterschrift für die Sicherheit eines Ereignisses zu garantieren.

So wurden der Internationalen Rassekatzen-Ausstellung neun Tage vor ihrer Jubiläumsausgabe die Feierlichkeiten in der Eissporthalle Wedau zunächst nicht genehmigt. Weil die Organisatoren die Hallenfläche kurzfristig halbierten, konnten Katzenliebhaber aus aller Welt doch noch ihre Tiere ausstellen.

Dabei findet die Ausstellung schon seit rund zehn Jahren in der Eishalle statt. Doch so penibel wie dieses Mal seien die Kontrollen noch nie gewesen: „Die Forderungen des Ordnungsamtes sind total überzogen“, sagte Anneliese Hackmann, Präsidentin der World Cat Federation (WCF). Ein Sicherheitsgutachten brauchte sie zwar auch im vergangenen Jahr. Aber: „Hier finden 4800 Sportfans Platz. Und für 200 Katzenzüchter soll die Halle nicht sicher genug sein?“

Katzen aus ganz Italien, Holland und der Schweiz

Die Sicherheitsbestimmungen hätten zum Teil makabere Züge angenommen. „In dem Gutachten für die Feuerwehr wurde sogar der Brennwert der Katzen berechnet“, sagte Hackmann. Sie habe Verständnis für die Auflagen, doch abgesehen von den Tieren befanden sich vor allem Eisenkäfige in der Halle – und „die brennen nicht so schnell.“ Ärgerlich sei vor allem die kurzfristige Absage gewesen. In neun Tagen war keine freie Halle mehr zu finden, also sperrte Hackmann kurzer Hand die Hälfte der Fläche.

Aussteller und Katzen ließen sich von den erschwerten Bedingungen nicht aus der Ruhe bringen. In Kategorien wie „Langhaar“ vergaben Juroren Zuchtpreise, bewertet nach Kriterien wie der Beschaffenheit von Ohren, Fell und Schwänzen. Aus Mailand ist Fabrizio Viotti mit seiner Mutter und 13 Thai-Katzen angereist. „Es sind deutsche, holländische und schweizer Tiere dabei“, erzählt der leidenschaftliche Züchter, während Richterin Cornelia Hungerecker gerade eine seiner Katzen beschaut. „Sie hat eine schöne farbliche Ausprägung und ist sehr umgänglich“, befindet die Inhaberin des Semi-Langhaar-Examens. „Letzteres kann aber auch daran liegen, dass sie rollig ist.“

WCF-Präsidentin Hackmann selbst hat nur eine einzige Katze, gefunden unter einem Kaktus auf Lanzarote. Eigentlich wären die beiden in der vergangenen Woche auf einer Ausstellung in Sidney gewesen. „Wegen der kurzfristigen Sicherheitsprobleme in Duisburg mussten wird aber leider hier bleiben.“