Duisburg. .

Bei den Ausschreitungen im Bahnhof Essen wurden vier Anhänger des MSV Duisburg festgenommen, die von der Polizei bereits als „gewaltbereit“ eingestuft worden waren. Polizeihündin „Ronja“ trug nach einem Fußtritt eine Platzwunde davon.

Es war eine Fan-Kutte, die letztlich am Sonntag die Ausschreitungen im Essener Hauptbahnhof ausgelöst hatte. Die Vereinsjacke trug ein 17-jähriger Anhänger des VfL Bochum, der im Regionalexpress von Duisburg nach Essen saß. Er fuhr wie andere Fans mit dem Zug zum Fußballspiel zwischen dem VfL und MSV Duisburg.

Im Zug raubte ihm dann ein 18-jähriger MSV-Fan die Jacke. Der Bochumer verständigte die Polizei. Während der Zug im Essener Hauptbahnhof stoppte, haben Einsatzkräfte der Bundespolizei den Dieb ermittelt und vorläufig festgenommen. Einige weitere MSV-Fans hatten die Festnahme beobachtet. 120 von ihnen verließen darauf hin den Zug und folgten den Beamten und dem Festgenommenen in - wie die Polizei es formulierte - „falsch verstandener Solidarität“. Vor dem Bahnhof errichtete ein Teil der Gruppe vor dem Polizeiauto sofort eine Sitzblockade, der andere Teil versuchte den 18-jährigen Duisburger gewaltsam zu befreien.

Die Bundespolizisten erwehrten sich der gezielten Angriffe mit Schlagstöcken, Pfefferspray und der Diensthündin „Ronja“. Sie war am Ende die einzige Verletzte: Nach einem Fußtritt trug sie eine Platzwunde am Kopf davon. Mit Hilfe der Essener Polizei sei die „aggressive Stimmungslage“ schließlich beruhigt worden. Vier bereits als „gewaltbereit“ polizeibekannte MSV-Fans wurden festgenommen. Die anderen 116 Fans schickte die Polizei nach Duisburg zurück. (ib)