Duisburg. .
2100 Jahre Kultur in 25 Objekten. Die Köhler-Osbahr-Stiftung empfing am Mittwoch altperuanische Objekte von Zustifter Horst Schuwerack. Die Stücke ergänzen die Lateinamerika-Sammlung Kurt Sandwegs im Kultur- und Stadthistorischen Museum.
Können 25 Objekte Geschichten aus gut 2100 Jahren einer Kultur erzählen? Nach Einschätzung von Christian Egerer können sie es. Er ist Altamerikanist an der Universität Bonn und gerät beim Anblick der von Horst Schuwerack an die Köhler-Osbahr-Stiftung gespendeten altperuanischen Objekte förmlich ins Schwärmen.
Die Keramiken wurden gestern im Kultur- und Stadthistorischen Museum vorgestellt, wo sie die thematisch eine hervorragende Ergänzung zu Kurt Sandwegs Lateinamerika Sammlung darstellen, aus der noch bis zum 17. Juli eine Sonderausstellung unter dem Motto „Faszination Keramik“ über die Maya und Teotihuacan gezeigt wird. Für Zustifter Horst Schuwerack war Künstler Sandweg, der im Jahre 2008 verstarb und dessen Nachlass im vergangenen Jahr an die Köhler-Osbahr-Stiftung ging, Lehrer, Vorbild und Inspiration. „Als wir uns 1970 kennen lernten kam er gerade mit Sammlerstücken von einer Südamerikareise. Meine Frau und ich haben sofort den Entschluss gefasst: Da müssen wir auch hin“, erinnert sich Schuwerack, der anfügt: „Ein Künstler ist auch immer Sammler. Wenn er etwas Faszinierendes sieht, möchte er es auch haben.“
Fünf- oder sechsmal sei er seitdem in Peru gewesen, erzählt der Künstler. Dort hat unter anderem mehrere Ausgrabungen beobachtet. „Über Zwischenhändler bin ich dann an die Stücke gekommen. Heutzutage würden die Peruaner mich damit gar nicht mehr aus dem Land lassen“, sagt Schuwerack. Das Sammeln hat sich gelohnt. Die 25 Behältnisse bilden einen Querschnitt vom Jahre 600 vor Christus bis hin zur Eroberung Perus durch Pizarro im Jahr 1532. Unter der Mixtur aus Kunst- und Gebrauchsstücken finden sich auch zwei echte Schätze. „Sie sind zweifelsfrei der Kultur der Moche auf. Die Trachtenkleidung der abgebildeten Personen ist jedoch den Inkas zuzuordnen. So etwas haben selbst die großen Museen in Peru nicht vorzuweisen“, frohlockt Altamerika-Experte Christian Egerer.
Die „Schuwerack-Objekte“ werden auch Teil einer Ausstellung sein, die als Folgeausstellung von „Faszination Keramik“ für den September 2012 geplant ist. Die aktuell ausgestellten Werke wandern dafür in die Ausstellungsräume der Universität Bonn.