Duisburg. . Die SPD-Spitze in Duisburg kritisiert in einem Brief an Funktionsträger der Partei Mitglieder des Ortsvereins Duissern. Der Vorwurf: Sie sollen “gezielt verfälschende Darstellungen“ in Bezug auf die Wahlkampfspenden in Umlauf gebracht haben.

In einem Brief an Funktionsträger der Partei wirft die SPD-Spitze um Parteichef Ralf Jäger Mitgliedern des Ortsvereins Duissern vor, „gezielt verfälschende Darstellungen“ zur umstrittenen Wahlkampfspendenpraxis in Umlauf gebracht zu haben.

Nur aus dem Ortsvereinsvorstand mit Petras Weis an der Spitze dürften zudem Unterlagen den Medien zugespielt worden sein, heißt es in dem Schreiben weiter, das nochmals ausdrücklich die Kritik zurückweist, dass sich Kandidaten mit Spenden ihre Nominierung hätten erkaufen müssen.

Jäger sei Entscheidung "egal" gewesen

Bei der Ablehnung von Marcel Lohbeck als beratendes Fraktionsmitglied habe seine Weigerung, den Spenden-Obolus zu entrichten, zwar auch eine Rolle gespielt, im Vordergrund habe aber vielmehr seine offene Kritik an der Wahlkampfstrategie gestanden.

Im zweiten strittigen Spendenfall hat die Gesellschaft für Beschäftigung GfB unterdessen den Aufsichtsrat unterrichtet, dass Jäger zwar die spendenfreudige Krefelder Kanzlei Vauth für Gutachten empfohlen habe, mit dem wörtlichen Hinweis Jägers, ob man diese Kanzlei oder eine andere nehmen, „sei ihm egal“. Über den weiteren Gang sei Jäger nicht informiert gewesen. Auf Bitten Jägers werde nun die Qualität der Rechtsberatung überprüft.