Duisburg. . Der neue Vorsitzende ist der alte Vorsitzende: Manfred Dietrich wurde einstimmig zum Leiter der Duisburger Arbeiterwohlfahrt (Awo) wiedergewählt. Ein weiteres Thema auf der Kreiskonferenz war die Arbeit der Ehrenamtlichen - und deren Schwierigkeiten.
Manfred Dietrich leitet auch in den kommenden vier Jahren die Geschicke der Duisburger Arbeiterwohlfahrt (Awo). Mehr Zustimmung kann es nicht geben: Einstimmig wählten die Delegierten aus den 13 Ortsvereinen den 63-jährigen Rechtsanwalt erneut zum Vorsitzenden. Helmut Honnef und Hartmut Moum wurden Stellvertreter.
Anders als bei vielen anderen Vereinen und Verbänden ist die Zahl der Mitglieder stabil. Geschäftsführer Wolfgang Krause: „Obwohl eine Reihe von langjährigen Mitgliedern verstorben sind, konnten wir um etwa ein Prozent pro Jahr zulegen“.
Ein positives Saldo gibt es auch bei den Finanzen der Awo Duisburg mit einer Bilanzsumme von 37 Millionen Euro. Die Einnahmen überwogen die Ausgaben. Ihre Überschüsse konnte die Awo weiter in den Ausbau ihrer fünf Seniorenwohnanlagen unter der Obhut ihrer Tochter AwOcura GmbH im Stadtgebiet investieren. So konnte jüngst das barrierefreie Pflegeheim Arkadenhof in Homberg (3,6 Millionen Euro Investitionen) in Betrieb genommen werden.
Begegnungsstätten-Angebot ausgebaut
Noch 2011 wird der Kranichhof, das Pflegeheim an der Ecke Düsseldorfer Straße/Im Schlenk in Wanheimerort mit 80 barrierefreien Seniorenwohnungen ausgebaut. Dafür werden zwölf Millionen Euro investiert. Dietrich: „Auch künftig werden unsere Pflegeheime und Seniorenwohnungen für altersgerechtes Wohnen möglichst in räumlicher Nähe zueinander sein.“
Auch das umfangreiche Angebot an Begegnungsstätten für Senioren und Beratungszentren (insgesamt 36 Awo-Standorte im Stadtgebiet) konnte in den letzten Jahren ausgebaut werden. Nach „Pro Marxloh“ gibt es jetzt mit „Pro Hochfeld“ ein zweites Awo-Beratungszentrum für Zuwandererfamilien. Dazu kommt das Mehrgenerationenhaus an der Börsenstraße.
"Problem, Funktionäre zu gewinnen"
Besondere Anerkennung zollten Dietrich und Krause den rund 650 ehrenamtlichen Mitarbeitern. Stellvertretend für alle Ehrenamtler zeichnete der Vorstand Maria Barzen (OV Süd), Doris Jackowski (OV Homberg), Johanna Kräwinkel (OWV Walsum), Bernhard Metzner (OV Homberg) und Annie Ritter (OV Walsum) mit einer Verdienstmedaille aus.
„Aber wir haben ein großes Problem, Funktionäre zu gewinnen.“ Ein Grund: Zunehmende Bürokratie auch für die Ehrenamtlichen. Alle Ortsvereine hätten in den letzten Jahren eigene Steuernummern bekommen. Seitdem verlange das Finanzamt von den Ortsvereinen eine erheblich verschärfte Rechnungslegung, eine Gewinn- und Verlustrechnung für die Umsatzsteuer. Dietrich: „Das überfordert unserer Mitglieder und schreckt ab. Alle Buchungen laufen jetzt über den Kreisverband, ein riesiger bürokratischer Aufwand.“