Duisburg. . Viele Autofahrer reagieren auf die hohen Spritpreise und ändern ihre Tankgewohnheiten. Sie tanken weniger, vergleichen öfter Preise oder steigen sogar auf die Bahn um. Tankstellenpächter klagen, dass Kunden ihnen die Schuld für die hohe Preise geben.

Duisburgs Autofahrer sind frustriert: Die Benzinpreise sind mal wieder im Dauer-Hoch. Ihre Wut lassen sie an Tankstellen-Pächtern und dem Verkaufspersonal aus. Dass diese gar keinen Einfluss auf die ständig steigenden Preise haben, ist vielen nicht bewusst: „Wir müssen uns anhören, was die Kunden uns an den Kopf werfen“, klagt Heiner Pelzer, ein Pächter aus Neudorf. „Die Kundschaft meint, durch höhere Spritpreise verdienen wir mehr. Aber in Wirklichkeit werden diese schon seit Jahren von der Zentrale aus gesteuert.“

Preistafeln ändern sich automatisch

Heutzutage steigt kein Tankwart mehr auf die Leiter, um die Preistafel per Hand zu verändern. Steigt der Preis, dann an jeder Tankstelle eines Konzerns zur gleichen Zeit. Das kommt nicht selten gleich mehrmals am Tag vor. Und die Autofahrer regen sich über die hohen Preise oft auf.

„Ich fahre nur noch mit der Bahn zur Arbeit“, lautet die Konsequenz von Steffen Wittmann, der täglich von Erkrath nach Duisburg pendeln muss. „Mit dem Auto brauche ich zwar nur 20 Minuten, aber es ist mir einfach zu teuer.“ Mit seiner Monatskarte fahre er da preiswerter. Zuhause habe er zwei Autos: „Die benutze ich aber nur noch in der Freizeit“.

Veränderte Tankgewohnheiten und mehr Preisvergleiche

Auch Fahrettin Taspinar ärgern die hohen Preise. „Ich fahre weniger und tanke weniger“, meint er. In der Freizeit und zum Einkaufen benötige er das Auto häufiger mal. „Ich tanke aber nie voll“, lacht er, „sonst fahren es meine Kinder wieder leer“. Wenn er an die Tankstelle fährt, tankt Horst Arnold meistens voll: „Benzin ist zwar eigentlich zu teuer, aber wenn ich schon mal an der Tankstelle bin, fülle ich auch den ganzen Tank auf, sonst muss ich ja so schnell wieder hin.“ Er benutze jedoch auch häufig sein Fahrrad und achte darauf, an günstigen Tagen und an billigen Tankstellen aufzufüllen.

Nur einmal im Monat tankt Daniela Weber voll. „Ich fahre nicht so viel und ausschließlich kurze Strecken“, sagt sie. Wenn sie tankt, dann meist an ihrer Stammtankstelle, damit sie Punkte für Prämien erhält. „Wir haben Kinder und da gibt es meist etwas von Lego, das finden wir gut“, erklärt die Mutter.

Einen Preisvergleich der Tankstellen führt Hakan Akcit durch. „Man achtet schon darauf, wie die Preise sind“, meint er und fügt hinzu: „In der Ferienzeit ist Benzin teurer, da tanke ich lieber eine Woche vorher. Außerdem tanke ich nie mehr als für 20 oder 30 Euro.“