Duisburg.. Die Zahl der Ausbildungsplätze in Duisburg stieg im vergangenen Jahr um zehn Prozent und ist damit annähernd so groß wie die Zahl der Schulabgänger. Bei der IHK sind noch 173 unbesetzte Lehrstellen gemeldet.
Das ist schon mehr als der berühmte „Silberstreif am Horizont“: Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze ist in Duisburg nahezu so groß wie die Zahl der Bewerber. „Die Chancen für Schulabgänger sind so groß wie lange nicht mehr“, so IHK-Geschäftsführer Stefan Dietzfelbinger nach der Tagung der Regionalen Ausbildungskonferenz.
Die Zahl der Ausbildungsstellen stieg um zehn Prozent auf 2301. Dem stehen 2458 Schulabgänger gegenüber, deren Zahl - im Gegensatz zum Niederrhein – in Duisburg noch einmal leicht um 0,7 Prozent anstieg. „Der demografische Wandel hat hier noch nicht eingesetzt“, so Udo Müller von der Agentur für Arbeit.
Für Duisburg noch unbesetzte 173 Lehrstellen bei der IHK gemeldet
Zur Zeit sind bei der IHK für den Bereich Duisburg noch 173 Lehrstellen vom Automatenfachmann bis zum Vermessungstechniker unbesetzt. „Auch die Handwerkskammer Düsseldorf hat noch viele freie Lehrstellen“, weiß Dietzfelbinger.
In vielen Betrieben droht weiterhin ein Fachkräftemangel, aber nicht immer passen die Profile von Lehrstelle und Bewerber zusammen, weshalb Jürgen Dzudek von der IG Metall zusätzliche Vorausbildungen für die Berufsvorbereitung von Jugendlichen für notwendig hält.
Jugendlichen sollten den direkten Weg von der Schule zum Ausbildungsplatz suchen
Gedreht hat sich mittlerweile auch der Trend, Jugendlichen zunächst zu einem weiteren Schulbesuch zu raten, um eine höherer Qualifikation zu erreichen: Die Ausbildungskonferenz appelliert jetzt an die Jugendlichen, möglichst den direkten Weg von der Schule zum Ausbildungsplatz suchen. Um eine Fehlentscheidung für einen Beruf möglichst zu vermeiden, sollten Angebote zur Berufsorientierung unbedingt wahrgenommen werden.
Vorausschauende Personalentwicklung zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses und die gute konjunkturelle Entwicklung haben zur Bereitstellung zusätzlicher Ausbildungsplätze geführt. Ende März verzeichnete die IHK bereits zehn Prozent mehr abgeschlossene Ausbildungsverträge als vor einem Jahr. Zum gleichen Zeitpunkt waren in Duisburg noch 1480 Bewerber ohne eine Ausbildungsstelle. Sorgen macht der Ausbildungskonferenz noch die Zahl der Altbewerber. Der Andrang an den Berufskollegs ist in Duisburg unverändert hoch. Genaue Zahlen liegen aber noch nicht vor, da viele Jugendliche sich dort anmelden, parallel aber noch auf Lehrstellensuche sind.