Duisburgs spektakulärer Museumsbau im Innenhafen steht wahrlich nicht unter einem guten Stern. Man male sich nur aus, wenn es durch die ermittelten Pfuscharbeiten beim Hubtermin zu einem Unglück gekommen wäre. Oder wenn Jahre später, die Statik der Stahlkonstruktion Schäden aufgewiesen hätte.
Soll man von Glück sprechen, dass erst die Insolvenz der Firma die schlampigen Arbeiten ans Tageslicht brachte? Leiharbeit, Zeitdruck, Kosten drücken: All das kennt man von Baustellen. Also müssten die Kontrollen gerade bei solch einem architektonisch wie bautechnisch anspruchsvollen Unikat doch besonders streng sein.
Man muss die Frage stellen: Ist die Gebag, die doch eigentlich städtischen Wohnraum vermieten und verwalten soll, mit solch einem ihr aufgebürdeten Mega-Projekt schlicht überfordert?
Es gibt auch kritische Stimmen zu den strengen Regeln der Ausschreibungen, die in der ersten Projekt-Phase noch mit Blick auf Fördermittel unter öffentlicher Kuratel stand. Da mussten die billigsten Anbieter genommen werden. Ob auch sie mit dem Vorhaben überfordert waren?
Und auch die Frage stellt sich: Wenn der Kunstkubus jetzt doch noch teurer wird. Wer zahlt das, muss dann doch die Gebag einspringen?
Ärgerliche wie gefährliche Fragen, die ein eigentlich phantastisches Kunstvorhaben leider zu Recht schwer belasten, das doch eigentlich Duisburgs Ruf als einmaligen Kultur- und Museumsstandort mehren sollte.
Oliver Schmeer