Duisburg. . Die in der Kritik stehende Gebag-Chefin Marianne Wolf-Kröger bekommt Rückendeckung von ihren Mitarbeitern. In einer offenen Erklärung weisen die Arbeitnehmervertreter unter anderem auf die Verdienste des einzigen weiblichen Vorstandsmitglieds hin.

Nach den Vorwürfen gegen die Gebag-Chefin Marianne Wolf-Kröger wegen des geplatzten Verkaufs des Theaters am Marientors bekommt die Vorstandsfrau der städtischen Wohnungsbauchtochter Rückendeckung von den Gebag-Mitarbeitern .

Die Gebag-Mitarbeiter müssten jetzt erleben, wie mit „zweifelhaften Mitteln seitens des Aufsichtsrates der städtischen Tochter DBV (...) der Versuch unternommen wird, Frau Wolf-Kröger zu demontieren,“ heißt es in einer Erklärung. Wie berichtet, hatte der DBV-Aufsichtsrat am Freitag nach scharfer Kritik an ihr Wolf-Kröger das TaM-Projekt entzogen und ihre Abberufung als DBV-Geschäftsführerin durch die Gebag verlangt.

2010 soll die Gebag wieder einen Gewinn von 1,2 Millionen Euro erwirtschaftet haben

Der in dem Aufsichtsrat gemachte Vorwurf der „Unfähigkeit“ sei eine „unqualifizierte Kritik“, kontern jetzt die Beschäftigten um die Betriebsratsvorsitzende Kornelia Hofmann-Bonk. Dem Gremium sei das Vertrags- und Betreiberkonzept der – nun offenbar gescheiterten – sächsischen Wosiga umfassend vorgestellt worden. Auch über die Prüfung der Bonität des Investors sei der Aufsichtsrat stetig informiert worden.

Großes Lob zollen die Arbeitnehmervertreter auch der ehemaligen Verdi-Gewerkschaftssekretärin dafür, dass Wolf-Kröger die Gebag mit ihrem Eintritt 2009 wirtschaftlich wieder auf Kurs gebracht hat: „Es ist insbesondere der Initiative von Frau Wolf-Kröger zu verdanken, dass das Vermietungsergebnis der Gebag im vergangenen Jahr eine deutliche Verbesserung erfahren hat. Gleiches gilt auch für die positiven Perspektiven im Bauträgergeschäft.“ Nach dem im Gebag-Aufsichtsrat vergangene Woche vorgelegten Geschäftsbericht für 2010 soll die Gebag wieder einen Gewinn von 1,2 Millionen Euro erwirtschaftet haben.

Nach ersten positiven Effekten sei es angebracht, die Bezüge anzupassen

Die Arbeitnehmervertreter weisen zudem darauf hin, dass viele der aktuell strittigen Gebag-Baustellen, etwa Küppersmühle, Hundertmeister oder TaM, „die die Gebag bis heute beanspruchen“, bereits vor dem Wechsel von Wolf-Kröger in den Gebag-Vorstand begonnen hatten.

Auch die im Gebag-Aufsichtsrat gebilligte Gehaltserhöhung verteidigen die Arbeitnehmervertreter: Nachdem sich erste positive Effekte der Arbeit des „einzigen weiblichen Vorstandes im Konzern der Stadt gezeigt“ hätten, sei es auch angebracht, ihre Bezüge anzupassen. Die Vergütung liege immer noch unter denen der männlichen Vorgänger.

Vermutung der Gebag-Beschäftigten: „Es entsteht der Eindruck, dass Frau Wolf-Kröger von einigen politischen Flügeln aus dem Amt gedrängt werden soll, um sie als unbequeme „Aufräumerin“ los zu werden und die Vorstandsposition mit einem noch nicht versorgten Politiker zu besetzen.“