Duisburg. . Die Arbeit der Bauern auf den Feldern Duisburg geht los, genau wie im Volkslied beschrieben: “Im Märzen der Bauer die Rösslein anspannt.“ Doch gearbeitet wird heute mit modernen Maschinen und Techniken – von der Aussaat bis zur Schädlingsbekämpfung.

Es geht los mit der Arbeit der Bauern auf Feldern und Weiden, im Süden und Westen der Stadt wie auch im Norden, ziemlich genau wie im altbekannten Volkslied. "Im Märzen der Bauer die Rösslein anspannt."

Rösslein? Das war einmal. Die wurden schon vor Jahrzehnten durch Traktoren ersetzt. Mit 75 Pferdestärken und mehr geht es heute übers Feld. Die braucht Bauer Hermann Blomenkamp aber gar nicht. Seine Gemüsepflanzmaschine ist ganz gemütlich unterwegs. 500 bis 600 Meter legt die in der Stunde zurück. In drei Reihen werden im Abstand von 25 Zentimetern kleine Kopfsalate eingepflanzt. Danach noch Spitzkohl und Wirsing und nicht zu vergessen die Kohlrabi.

Hektik? Fehlanzeige! Blomenkamp ist ganz entspannt. Die ersten Kartoffeln hat er bereits Karneval unter die Erde gebracht, eingepackt in Folie und Vlies, damit sie nicht frieren. Alles läuft nach Plan, der Landwirt lässt sich vom schönen Wetter nicht verrückt machen. Den Sonnenschein, über den alle sich euphorisch zeigen, sieht er eher nüchtern. Sonnenschein gleich Trockenzeit. „So einen trockenen Boden wie gerade haben wir sonst nur im Sommer“, weiß der Fachmann. Boden top, Kartoffeln und Gemüse in der Erde. Was macht der Bauer jetzt? Däumchen drehen? Warten bis zur Ernte Ende April? Natürlich nicht!

Schneller Wandel, ständige Farbwechsel

Eine wichtige Aufgabe im Frühjahr ist die Gebäudepflege. Kleine Ausbesserungsarbeiten hier, aufräumen dort. Auf dem Hof gibt es immer was zu tun. Regenrinnen sauber machen, das kennt auch Reinhard Mosch. Aber dazu hat er gerade gar keine Zeit. Das Getreide ist gesät, will aber gepflegt werden.

Düngen, düngen, düngen. Von sieben Uhr morgens bis zur Dämmerung gegen halb sieben ist Mosch auf den Feldern unterwegs. Er genießt den Frühling in vollen Zügen, freut sich über jeden grünen Zweig. „Der März ist zwar anstrengend, aber wunderschön. Die Natur explodiert“, schwärmt der Bauer. Er erlebt diese Explosionen jeden Tag hautnah mit. „Diesen schnellen Wandel, die ständigen Farbwechsel“, beschreibt Mosch den März.

Frühwarnsystem für Schädlinge

Der schöne Frühlingsanfang bereitet auch Jürgen Schaumlöffel privat und beruflich Freude. „Was man im Herbst gesät hat, wird grün und wächst“, sagt der Landwirt begeistert. Die Arbeit auf dem Feld macht Spaß, gerade jetzt, wenn die Natur erwacht. Für den Landwirt ist der März vor allem die Zeit des Beobachtens. Er achtet jetzt ganz genau auf Signale aus der Natur. Denn im Frühling kommen mit der Sonne auch die Schädlinge zurück. Schaumlöffel passt auf seinen Raps auf, schützt ihn vor Käfern. Denn die haben es auf die Nutzpflanze abgesehen, lange bevor sie in Blüte steht. Sie versuchen in die geschlossene Knospe einzudringen. Doch leider, leider können die Käfer eine echte Pflanze nicht von Plastik unterscheiden. Deswegen hat Schaulöffel so genannte Gelbschalen aufgestellt. Durch deren Farbe verwechseln die Käfer diese mit Rapsblüten und landen im Wasserbad. Ein Gitternetz verhindert, dass größere Insekten, etwa Bienen, darin ertrinken können.

Die Gelbschalen dienen den Rapsbauern auch als Frühwarnsystem. Wird eine bestimmte Menge an Käfern überschritten, muss der Raps mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. Und auch die Rosensträucher sind in Schaumlöffels Visier. Denn wenn er in der Nachbarschaft Läuse findet, ist das ein Indikator für die Bedrohung seiner Zuckerrüben. Also Augen auf!

Er pflüget den Boden, er egget und sät und rührt seine Hände frühmorgens und spät.

In Rumeln-Kaldenhausen auf dem Hof Schüren-Hinkelmann bringt man gerade die Zäune in Schuss. Und damit die Kühe ihre Weiden für sich haben, ebnet man zur Zeit auch noch die Maulwurfhaufen ein.